Thema:
Re:@Hattori Hanzo flat
Autor: chifan
Datum:10.03.17 08:03
Antwort auf:Re:@Hattori Hanzo von Hattori Hanzo

>>[...] Nunja, gerade nach dem Tiananmenmassaker, der Öffnung in den 80ern und damit einhergehend dem Ende des gemeinsamen Ziels des Kommunismus brauchte man eine neue Ideologie. Der Nationalismus wurde geboren (oder wieder ausgegraben). Seit dem wird im Bildungssystem und in den Medien immer krass Japan-Bashing betrieben, es wird das Nanjing Massaker immer wieder erwähnt, inkl. "Trauertag", immer wieder erwähnt dass die Japaner so böse waren und sich nie entschuldigt haben. Nationalismus bindet, der Kommunismus kann das ja im ultrakapitalistischen China ja nicht. Das man selbst im Land noch weniger mit seiner eigenen Vergangenheit umgehen kann wird allerdings verschwiegen. Großer Sprung nach vorn? Mao? Kulturrevolution? Tiananmen? Selbst die Kulturrevolution die allgemein als Fehler angesehen wird (natürlich war die Viererbande schuld, nicht Mao) wird nicht vernünftig aufgearbeitet, nur auf individueller Ebene, nicht als Gesamtheit.
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>>Das Paradoxe ist ja wirklich, dass Japan und Korea trotzdem als Reiseziele und (Pop)Kulturnationen in China doch beliebt sind. Solange nicht wieder irgendwas Nationalistisches aufkocht. Wie derzeit die Stationierung des THAAD Verteidigungssystems in Korea. Sofort werden wieder koreanische Produkte boykottiert etc.
>>

Vom Grundsatz teile ich deine Ansicht, dass das alles mitunter ziemlich überzogen ist, wollte nur noch mal darstellen, dass es schon tiefergehende Gründe hat. In der Generation meiner Frau ist es aber bzgl. der Kulturrevolution schon eher so, dass man das als eine absolute Katastrophe ansieht, die das Land kulturell und wirtschaftlich weit zurückgeworfen hat. Ansonsten interessiert die Meisten Politik ohnehin nicht. Nationalistisch finde ich aber alle drei Länder.
>>
>>Sind Ostasiaten allgemein rassistischer? Ich denke, dass alle drei Länder eher nichts mit einer Multikultigesellschaft am Hut haben. Aber ist das jetzt rassistisch?
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>Ja, haben alle weniger mit einer Multikultigesellschaft am Hut. Deine Frau ist vielleicht anders, aber rede mal mit ihrem chinesischen Freundeskreis über Islam oder Farbige. Echt eklig was man da zu hören bekommt. Oder dass man Japaner immer noch 日本鬼子 (japanische Teufel) oder die Koreaner 棒子 nennt.


Unterscheiden sich die Ansichten zum Islam hier wirklich so sehr von denen der westlichen Welt? Aber gut, die Diskussion führt hier eh zu weit.

Die Diskussion ist ja aus dem Thema whitewashing entstanden. Man könnte auch fragen, warum sind weiße Menschen per se so unterrepräsentiert in ostasiatischen Filmen? Oder warum zum Teufel wird Heimdall in den Marvelverfilmungen von Idris Elba gespielt ;)?

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