Thema:
Re:Clip zum Whitewashing flat
Autor: Pezking
Datum:07.03.17 22:43
Antwort auf:Re:Clip zum Whitewashing von alex

>Es wurde doch schon lange erklärt warum Scarlett gecastet wurde. Max Landis hat eine Episode dazu gemacht, jeder mit etwas Hintergrundwissen weiss, Hollywood wird keine 150 Mio in eine Anime Verfilmung stecken, wenn sie nicht zumindest einen Lead haben, welcher das wieder rausholen kann. Und Scarlett ist das, das hat sie mit Lucy bewiesen.

Yep. Und wie gesagt: Mich stört es auch nicht, dass Scarlett Johannsen dafür gecastet wurde. Dennoch kann ich die Einwände verstehen.

>Konstant wird erklärt, das sei Whitewashing. Hollywood hat französische Filme neu verfilmt, war das Whitewashing? War Vince Vaughn die Whitewashing Version von Patrick Huard. Sie haben das englische Death at a Funeral mit Chris Rock nochmal verfilmt, war das etwa Blackwashing? Statt sich daran zu freuen, dass endlich mal eine Anime Verfilmung kommt, die sogar noch die Quelle mit Respekt behandelt, wird praktisch nur noch darüber geredet, dass man den Film boykottieren sollte für Whitewashing. Dass Leute wie Beat Takeshi gecastet wurden, ist dabei total nebensächlich.

Dieses "praktisch nur noch" ist eine falsche Wahrnehmung. Das ist die gleiche Kacke wie die vermeintliche 24/7-Sexismus-Kritik an Ghostbusters 2016, wo sich bei genauerem Hinsehen die Leute viel mehr daran gestört haben, dass der Film einfach nicht gut war.

Und genau das meine ich, wenn ich Dich frage, warum Du Dir das antust: Du freust Dich auf GitS und begrüßt die eingeschlagene Richtung. Du bist frohen Mutes, eine respektvolle Kinoadaption des Mangas geliefert zu bekommen und hältst Scarlett für eine gute Castingentscheidung. Damit bist Du ja nun wahrlich nicht alleine. Höchstwahrscheinlich zählst Du damit sogar zur überwältigenden Mehrheit.

Warum beschäftigst Du Dich dann so sehr mit den Kritikern? Warum nicht einfach sagen: "Mir egal, ich freue mich auf den Streifen!" Das ist völlig legitim, niemand kann Dich daran hindern und Du schonst auch noch Dein Nervenkostüm.

Vielleicht bin ich da auch in einer komfortableren Position, weil ich soziale Netzwerke nur in homöopathischen Dosen nutze. Ich weiß es nicht. Ich frage mich nur, warum Du Dich nicht einfach nur auf den Film freust.

>Und schaut man sich die Quelle an, ist nicht mal sicher wer der Major eigentlich ist. Motoko Kusanagi ist nicht mal ihr richtiger Name und sie müsste nicht mal eine Frau sein. So viel wurde in der Quelle offengelassen und Hollywood bedient sich jetzt halt relativ frei. Oshii hat das mit dem Anime auch getan und der ist deutlich besser als der Manga. Und Hollywood hat das auch schon früher getan. Blade Runner hat wenig mit der Geschichte zu tun, auf welcher der Film basiert. Trotzdem gilt er als einer der besten Filme aller Zeiten.

Yep, Zustimmung. Und Oshii selbst hat ja mit Avalon auch einen Realfilm in Polen gedreht, komplett mit polnischen Schauspielern. Ist sehe das alles auch nicht so eng. Aber ich habe auch Verständnis dafür, wenn manche das enger sehen.

>Der Film sollte gut sein als Film, wenn der Cast diverser ist, super, wenn nicht, dann halt nicht. Aber ein Film wird nicht durch den diversen Cast automatisch besser oder schlechter. Aber man muss alles haben und im neogaf labern die Leute schon, besser den Film gar nicht machen anstatt mit Scarlett in der Hauptrolle.

Wie gesagt: Fokussiere Dich nicht so auf "die Leute". Diese gibt es. Immer. Aber eben auch nicht nur. Meinungslandschaften sind meist wunderbar heterogen. Und was man doof findet, kann man meistens gut und ruhigen Gewissens ignorieren. Solange man es nicht gerade als besonders schändlich oder gefährlich erachtet. Oder man sogar Spaß an einer Debatte darüber hat. Aber sich einfach nur darüber aufregen? Muss man sich doch nicht antun.


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