| S01E05 - "The Corpse Vanishes" (USA, SW, 1942) |  |
Überraschenderweise nicht der einzige Film mit Bela Lugosi als Leichen-Meisterdieb. Nichtmal der einzige Horrorfilm mit Bela Lugosi, der in diesem MONAT rauskam.
Ungarn's finest, Bela L. himself, hat sich nen schicken Plan ausgedacht: Weil sein holdes Eheweib immer älter und schäbbiger wird ("...wie die Nacht!") schickt der schlaue Fuchs vergiftete Orchideen zu Hochzeitszeremonien. Wenn die Braut an diesen schnuppert, as they are wont to do, fallen diese in einen katatonischen Zustand und erwecken äußerlich den Anschein, mausetot zu sein. Während die armen Bräute per Leichenwagen von sicherlich ernsthaft enttäuschten Hochzeitsgesellschaften abtransportiert werden, inszeniert der Bela Autounfälle, um die Leichenleute abzulenken, während er hinten den Kofferraum aufmacht, um die Girls zu stibitzen. Es ist wirklich so geradlinig, wie ich es eben beschrieben habe.
Zuhause angekommen vollzieht er die bewährte Praxis des "Lebewesen mithilfe von Schläuchen & Shit an ein anderes Lebewesen anschließen, wie bei ner verdammten Autobatterie" und tankt seine häßliche Alte wieder mit dem Esprit der Jugend auf.
Aber es kommt, wie es kommen muss: Lang geht das nicht gut, und die erstaunliche Häufung von sehr überraschend verlaufenden Hochzeiten zieht einiges an Aufmerksamkeit auf sich, so auch die einer - wir ahnen es schon - Zeitungsreporterin. Ich musste jetzt ernsthaft nochmal nachgucken, wie der Film am Ende ausging, ich hatte es gleich wieder vergessen. Ist auch egal, Bela muss am Ende natürlich für seine Greueltaten büßen und die Newstante wird in letzter Sekunde gerettet, juchei!
Was ich nicht wusste: Zur Zeit, wo der Film entstand, gab es offenbar ein "Horrorfilmverbot" in England, was auch die Produzenten in Hollywood umdenken ließ, da so natürlich weniger Geld reinkam. Also nix mehr Dracula, Frankenstein usw.
Das heißt, der so oder so ausschließlich auf Schurkenrollen abonnierte Lugosi konnte seinen "Trademark Character" nicht auf den Plan bringen und musste auf die Schurken in "Thrillern" umsatteln, was natürlich seinem Marktwert nicht zuträglich war. Einen sehr vernachlässigbaren Eintrag in diese Schaffensphase stellt nunmal "The Corps Vanishes" dar, und meine Freundin machte mich tags darauf darauf aufmerksam, dass das nicht der einzige Film mit ziemlich genau diesem Plot sei. Und so kann für uns als Zuschauer nur das gelten, was auch für Bela höchstselbst offenbar Maxime war: "Mund abputzen, weitermachen" bzw. "Scheitern, nochmal scheitern, besser scheitern!".