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> >>Also nach meiner Erfahrung ist ein Auszubildener im ersten Lehrjahr meist jemand der nicht all zu viel zur Produktivität beiträgt sondern gerade in der Anfangszeit Arbeitskraft bindet, die ihn anlernt und beaufsichtigt. Die Ausbildungsvergütung hat da also nicht wirklich was mit der tatsächlichen Produktivität des Auszubildenden zu tun 1.000 Euro im ersten Lehrjahr ist dabei alles andere als schlecht wenn man dafür als Gegenleistung eine fundierte Ausbildung erhält. Und als gut ausgebildeter Geselle mit einigen Jahren Berufserfahrung kannst du z.b. als Zimmermann oder Spengler durchaus recht brauchbar verdienen. > >Das kommt auf den jeweiligen Beruf und natürlich den Ausbildungsbetrieb an. >Als Maler kannst du quasi ab Tag 1 Material schleppen, einfache Schleiffarbeiten, Material und Umgebung reinigen, Flächen abdecken, dem Gesellen Werkzeug anreichen und sonstige einfache Hilfsarbeiten. Das ist locker schon mal 30% des gesamten Arbeitsvolumens. Nach ein paar Monaten kannst du dann Streichen, einfache Lackierarbeiten, Farben anrühren, verdünnen, teilweise Gerüstbau usw. >Da sind wir dann bei 50% + des Arbeitsvolumens. Spätestens ab dem dritten Lehrjahr kannst du zu 80 bis 90% die Arbeiten eines Gesellen erledigen. Und das alles für knapp 600€ in 2007. Gesellengehalt war damals so um die 1300€ netto aber nur wenn man nicht bei irgendeiner Zeitarbeitsklitsche gelandet ist. > > > >>Das Image fürs Handwerk ist aber auch gesellschaftlich begründet. Das geläufige Narrativ ist doch: Wer nur Hauptschule hat ist blöd und wer nen Handwerksberuf ergreift ist blöd im Quadrat. D.h. die gesellschaftliche Wertschätzung für Handwerksarbeit hat im Gegensatz zu früher massiv nachgelassen. >>Wer 50 Euro Stundensatz für einen Handwerker bezahlt ist Blöd hoch drei. Bei myhammer gehts immer billiger und ausserdem kann man das alles selber machen wenn man sich drei Youtubetutorials angeschaut hat.Und das ein Massivholzmöbel vom Schreiner eben ganz was anderes ist als ein Presspankonstrukt von Ikea scheint vielen ja auch nicht begreiflich zu sein. Da würde mich echt mal interessieren wie du Kunden finden möchtest die bereit sind für Luxusazubis z.b. 2.000 Euro Monatsvergütung zu finanzieren. Denn die sind es ja am Ende die das ganze bezahlen müssen. > >Das Image für manuelle Arbeit hat ja generell sehr gelitten aber da sind die jeweiligen Branchen auch nicht ganz unschuldig dran. > >Und es geht ja nicht nur um die Ausbildungsvergütung, der Gesellenlohn ist oft auch nicht das Gelbe vom Ei. Wer macht sich den freiwillig für vielleicht 2k Netto (je nach Handwerk auch mal mehr oder weniger) die Knochen kaputt?
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