Antwort auf den Beitrag "Re:Gestern zufällig angeschaut. Als sxe darf ich da ja kaum" posten:
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>>Find ich ehrlich gesagt wenig überraschend. >>Bin als jemand der das "Vergnügen" hatte mehrere harte Suchtfälle und ihre Degeneration aus nächster Nähe mitzuerleben eher erstaunt wie windelweich oftmals auch kritische Auseinandersetzungen mit dem Problemkomplex ausfallen. >>Da sind selbst manche Suchtdramen in Filmform Kindergarten gegen die Realität, obwohl gerade solche Dramen eher zur Überzeichnung neigen. Aber bei Alk sieht man gar eher selten dass man überhaupt mal auf den Punkt kommt worum es eigentlich geht. Warum auch immer. > >Poah, harter Stoff. :( > >>Bestimmte Abgründe kommen auch kaum zum Tragen weil sie nicht gestresst werden. Etwa was harte Drogensucht und Entzug für die Betroffenen bedeutet. Bei anderen Drogen wird etwa Beschaffungskriminalität oder Prostitution angeführt, aber glaubt jemand die Leute würden einbrechen, klauen oder Schwänze lutschen wenn es den Schuss an der Supermarktkasse für paar Euro fuffzich gäbe? >>Genau das ist bei Alk der Fall. Auch einen Alkoholiker könnte man genauso zu den gleichen Abgründen treiben, wenn auf Entzug dieser Abgrund das wäre was zwischen ihm und dem Schluck steht. Diese Fallhöhe ist aber nicht da, die Mechanismen hinter dieser Fallhöhe sind dennoch identisch, auch in ihrem Ausmaß. > >Alles richtig - die Frage, wie sich das gesellschaftlich so entwickeln konnte, ist alt, abstrak, und eigentlich einfach zu beantworten. Warum es nicht anders wahrgenommen wird allerdings ist mindestens erstaunlich. > >>Aber der Underberg-4er ist zwischen den Kassensüßigkeiten schnell eingesackt und natürlich wissen die Hersteller für welche Klientel das produziert wird und die Marktbetreiber warum es dort platziert wird und auch was das für ein Horror ist wenn jemand auf Entzug selbst banalste Alltagsaktivitäten nicht absolviert bekommt ohne von sowas angesprungen zu werden. Da haben die echt Freude, wie ein Sexsüchtiger der im Flatratepuff wohnen muss, beherrschen sie sich, schauen sie weg. Warum sowas wegschließen oder an spezifische Handelsstellen delegieren, bis heute finden sich Discounter die das an der fucking Kasse zwischen Mentos und Wrigley's auffahren. > >It's the money. Und eine breite Masse an Menschen, welche Alkohol als Alltagsdroge nutzt und an diese heilige Kuh nicht ran möchte. > >>Und am Ende sieht man es auch nicht wenn sich jemand in den eigenen vier Wänden in den Tod oder Wahnsinn säuft. Und wenn man seine Familie zerprügelt ist das halt traurig und der Mann ein Monster, dass dieses Monster vielleicht ohne den ganzen Scheiß mal der liebste Mensch war, pff, kann doch nicht sein dass Alkohol so etwas über die Zeit aus jemandem machen kann. > >:( > >>Aufklärung wäre ein Mindestmaß an gelebter Verantwortung aber auch das sucht man in der notwendigen Konsequenz und Offenheit vergebens. Die meisten Menschen verstehen ja nicht mal dass das halt so wirklich wirklich eine Droge ist, auch eine Droge die so wirklich wirklich abhängig macht, und diese Abhängigkeit halt keine Willensgeschichte ist sondern körperlich ist und mit allem Pipapo kommt die man auch von anderen Drogen als Drohgemälde kennt, hier aber nicht für möglich hält, obwohl das super verbreitet ist. Und der Konsum durchgehend Körper und Gehirn angreift, Organe zersetzt usw. > >Ja, hier finde ich auch erstaunlich: warum wird bei Tabak immerhin inzwischen derart durchgegriffen, bei Alkohol passiert... das Gegenteil? Ich bin sicher, dass Alkohol auch die Gesundheitssysteme ähnlich oder stärker belastet. Klar, die Passivität ist weniger gravierend... > >>Natürlich nicht immer in der absoluten Endstufe wo gar nix mehr geht und schon am Morgen der Klare gebraucht wird weil sonst das Zittern losgeht, gibt auch genug andere Abstufungen die sich auf moderatem Niveau eingrooven und es oftmals nicht mal merken dass sie ein Problem haben weil sie halt versorgt sind und sich erfolgreich die Grenze des Feierabendschlucks setzen. Und auch Hardcorealkis sind oftmals erstaunlich lange in der Lage ihren Alltag zu meistern, selbst wenn sie in der Mittagspause den Schluck brauchen und nehmen, die Pegel wo man es richtig merkt was Phase ist verschieben sich, den Organen ist es aber egal was man sich anmerken lässt und was nicht, die werden sukzessive zersetzt. > >Das Problem sind imo v.a. die Papas und Mamas mit 2 Flaschen Bier und 0,7l Wein 5-7x die Woche. Dem will keiner ins Auge schauen, niemand will sich das eingestehen. SOLCHE Fälle wiederum kenne ich auch. Da wird dann keine Tragödie raus; da schleichen sich die Menschen eher so ins kaputt sein. > >>Ich finde Drogen prinzipiell ganz cool, man kann mit Drogen einfach Dinge erleben die man so nur mit Drogen erleben kann. Isso. Ich würde auch keine Drogen verbieten sondern eher das legale Drogenportfolio erweitern, speziell um weiche unkritische Drogen die längst gesellschaftlich etabliert sind, einfach um Verwendern solcher Drogen nicht die notwendigen Beschaffungskontakte zu eröffnen die dann gerne auch mal andere Sachen zum ausprobieren anbieten. >>Ich fände aber schon wichtig Drogenhändler von bspw. Lebensmittelhändlern zu trennen. > >Unsere Drogenpolitik ist in den 80ern hängengeblieben - mit Ausnahme von Zigaretten. > >>Und es ist vor allem wichtig dass man Menschen aufklärt damit sie verstehen welchen Risiken sie sich aussetzen, dass es überhaupt solche Risiken gibt. Bei Alkohol geht die Aufklärung aber lediglich dahin nicht besoffen zu fahren, Jugendaufklärung geht dahin vorm Komasauf und möglichen Missbräuchen im Rausch zu warnen. Was Alkohol aber eigentlich ist, da würde ich fast schon von einer gesellschaftlich gezielt organisierten Desinformation sprechen. Und so gibt Opi bei der Gartenparty dem jungen Bub halt weiterhin den kleinen Sipper zum probieren und alle finden's lustig. Man stelle sich sowas mal mit LSD vor. Lass den Jungen doch, sind doch lustige Farben und Formen. > >Ja, das stimmt. Und siehe oben: da steht halt eine Industrie hinter, nicht im Darknet, sondern als Werbepartner der Formel 1 und Sportvereine. > >>Links und Rechts verrecken Leute, massenhaft, MASSENHAFT, Familien zerbrechen, Unfälle die sonst niemals passieren würden zerstören Existenzen, Betroffene verlieren Jobs und landen auf der Straße, alles Dinge die massenhaft passieren und Alltag sind. Und in der Werbepause am frühen Nachmittag sehen wir den güldenen Schaumkronensaft mit sexy Männern und Damen als seien wir irgendwie in den 50ern. >>[https://www.youtube.com/watch?v=ICyuTsGe_wY] >>Alkohol kann süchtig machen? >>Irgendwas? >>Nein, Stiftung Ökotest Sehr gut! >>Prost. > >:-/ > >Danke für Deine fortwährenden langen, inhaltlich oft starken Beiträge auch in so Unter-Unterästen!
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