Antwort auf den Beitrag "Re:Was sind die Fallzahlen noch wert?" posten:
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>Schon vor einer Woche wurde ja die Frage gestellt, ob man bei bestenfalls linear wachsenden Testkapazitäten überhaupt noch ein exponentielles Wachstum der Fälle im Auge behalten kann: > >[https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-rki-wieler-infektionszahlen-1.4857013] > >Ich erlaube mir mal ein längeres Zitat: > >[i:Zum zweiten reichen womöglich bereits jetzt die Testkapazitäten nicht mehr aus, um alle Verdachtsfälle zu überprüfen. Wer nicht getestet wird, kann aber auch kein positives Testergebnis bekommen und somit auch nicht in die Statistik eingehen. Hierzu eine Überschlagsrechnung: Derzeit werden in Deutschland pro Woche etwa 200 000 Corona-Tests durchgeführt. In den vergangenen sieben Tagen wurden knapp 24 000 neue Fälle gemeldet. Jeder neunte Test fällt also positiv aus. > >Inzwischen gibt es etwa 4000 neue Fälle pro Tag. Um diese festzustellen, wären somit 36 000 Tests pro Tag notwendig, etwa 250 000 Tests pro Woche - deutlich mehr, als die Labore leisten können. Zwar lässt sich die Testkapazität noch etwas steigern - solange die Fallzahlen jedoch exponentiell wachsen, ist dieses Rennen für die Labore nicht zu gewinnen. Außer es gelingt, die Tests gezielter einzusetzen, also den Anteil der positiven Ergebnisse zu erhöhen. > >Viele Fachleute wie der Virologe Christian Drosten plädieren daher dafür, bei der Beobachtung der Epidemie generell weniger auf die Testergebnisse zu vertrauen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Tests aktuell nur bei Menschen, die Symptome zeigen und außerdem Kontakt zu bestätigten Fällen haben, Risikopatienten sind oder im Gesundheitswesen arbeiten. Ansonsten: "nur bei hinreichender Testkapazität". Wer einschlägige Symptome wie Husten und Fieber hat, muss also auch ohne Test als Corona-Patient gelten und sich zu Hause in Isolation auskurieren. > >Um bei unzureichenden Testkapazitäten dennoch einen Überblick über die Epidemie zu haben, gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen müsste man diejenigen Erkrankten zählen, die im Krankenhaus behandelt werden. Denn deren Anzahl entscheidet darüber, ob das System überlastet ist. Außerdem lässt sich von ihnen ungefähr die Gesamtzahl der Infizierten hochrechnen. > >Zum anderen könnte man überlegen, Tests nicht mehr nur bei Verdachtsfällen anzuwenden, sondern mit ihnen eine Stichprobe bei einer zufällig ausgewählten, repräsentativen Bevölkerungsgruppe durchzuführen - wie bei Wahlumfragen. So bekäme man eine aussagekräftige Einschätzung, wie groß der Anteil der Infizierten in der Bevölkerung bereits ist - und würde auch all jene erkennen, die zwar infiziert sind, aber keine Symptome haben.] > > >Wie gesagt, das ist jetzt eine Woche her. Weiß jemand, ob seitdem irgendetwas in diese Richtung unternommen wurde, also etwa repräsentative Stichproben (bestimmt auch nicht so leicht angesichts der regionalen Unterschiede)? Denn sonst frage ich mich, was von den aktuell ja einigermaßen erfreulichen Fallzahlen zu halten ist. Es leuchtet zwar ein, dass die Infektionsrate durch die inzwischen schon etwas länger geltenden Maßnahmen langsam zurückgeht, aber ein Beweis sind die Zahlen wohl leider nicht. > >Ich finde, man müsste zumindest versuchen, eine bessere Datenbasis für die Beurteilung des Verlaufs der Epidemie zu schaffen.
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