Antwort auf den Beitrag "Re:Cryptid [Mystery-Horror-Serie]" posten:
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>Eine schwedische Mystery-Serie um einen Kleinstadtsee mit aktuell einer Staffel à zehn sehr kurzen Episoden; Synopsis von Amazon: > >>Eine Kette furchtbarer und unerklärlicher Todesfälle ereignet sich in einer schwedischen Kleinstadt. Gemeinsam mit ihren Freunden müssen sich die Geschwister Niklas und Lisa ihren inneren Dämonen und dunkelsten Ängsten stellen, um das Geheimnis hinter der monströsen Macht aufzudecken, die in der Kleinstadt erwacht ist ... > >Ich habe mich auf diese Serie durchaus gefreut: "Adoleszenz-Nightmare" im doppelten Sinne geht für mich immer und ich mag auch nichtamerikanische Perspektiven. Und der Auftakt von CRYPTID ist wirklich spektakulär ([h:ein Mitschüler explodiert])! Und dann vergeht eine Folge nach der anderen, die seltsamerweise nur effektiv 20 min lang sind, und man wartet auf spürbares Drama oder düstere Geheimnisse oder spannende Nachforschungen oder gruselige Bedrohungen oder übernatürliche Konfrontationen. > >Stattdessen bockt der Hauptdarsteller Julius Fleischanderl (erinnert mich an irgend einen US-Typen, vielleicht den jungen Skeet Ulrich?) lange Zeit herum - möglicherweise verstärkt durch die etwas fade Synchronstimme -, während der Zuschauer und einige andere Figuren längst mehr wissen. Dadurch entsteht jedoch keine Suspense, da es die meiste Zeit einfach keine greifbare Bedrohung gibt! > >Erst Ende der siebten (!) Folge kommen dann endlich ein paar Erklärungen, aber von sich überschlagenden Ereignissen ist CRYPTID leider weiterhin entfernt und die Kleinstadt döst immer noch (dafür gibt's aber immerhin einen halben Grund)! Knallhart betrachtet passiert nur in nicht einmal einer Stunde der knapp dreieinhalb Stunden Gesamtlaufzeit etwas Substanzielles. > >Nach dem natürlich leider antiklimaktischen Finale sind noch sehr viele Fragen offen, was aber kein wohlig-spekulierendes Mystery-Gefühl hinterlässt, sondern nur nervt und enttäuscht! Außerdem setzt die Serie zu oft auf schnell geschnittene Tagträume und Visionen, weil sie ja sonst kaum etwas vorweisen kann. Audiovisuell ist die Serie immerhin ganz gut gelungen (CGI können die Skandinavier ja, aber sind leider sparsam eingesetzt), obschon die Synthie-angehauchte Musik vielleicht etwas zu präsent ist. > >Außerdem mochte ich neben dem Kleinstadtsetting, das aber wahrscheinlich auch als USA durchgehen könnte, den idyllisch wirkenden See mit hässlicher Fußgängerbrücke, die eingedeutschten Handy-Messaging-Einblendungen und Maja Johanna Englander, deren Charakter Ester eine recht rotzige Attitüde samt interessantem Punkrock-Kleidungsstil hat (übrigens: Pubertätseskapaden bleiben außen vor). Und natürlich den Auftakt. > >Aber das hilft alles nichts, weil die Serie in zentralen Punkten einfach zu spät oder gar nicht liefert! Das mag Erwartungen unterlaufen - aber eben nicht im positiven Sinne. Die folgende offizielle Beschreibung von CRYPTID stimmt zwar nominell, aber übertreibt reell und weckt damit falsche Erwartungen, wie auch der Serientitel selbst ([h:da der Kryptide, also das Seemonster gar keine so zentrale/aktive spielt]): > >>Ein moderner Mix aus Teenie-Horror und Mystery-Drama, der von den Werken H.P. Lovecrafts inspiriert wurde. Die schwedische Produktion kreuzt Serien-Hits wie „Stranger Things“, „Dark“ und „Riverdale“ mit einer düsteren, typisch nordischen Atmosphäre. > >Gemessen an meinen Erwartungen/Hoffnungen eine der größten Enttäuschungen des Jahres! Man könnte sich CRYPTID wegen der sehr kurzen Laufzeit geben oder vielleicht sogar nur Folge 1 und 10 schauen. Trotzdem so ärgerlich wie schade! (Das Ende ist an sich abgeschlossen, aber es ist halt noch vieles offen für eine Fortsetzung - und wie ich mich kenne, würde ich die wahrscheinlich sogar schauen. :-) > >Ein paar Details zur Story: [h:Vor 1.000 Jahren schlossen die Bewohner des Dorfs einen Pakt mit ... übernatürlichen Mächten? Man weiß es nicht! Auf jeden Fall gab's Wohlstand, von dem man heutzutage nicht viel sieht, aber unregelmäßig erwacht der Wächter des Sees und braucht Blutopfer. Von diesem Wächter sieht man leider auch nicht viel - genauer: nur den Rücken und für einen Sekundenbruchteil den unscharfen Kopf. Es ist kein Lovecraft'sches Monster, sondern eine Mischung aus Krokodil, Seeschlange und Schnappschildkröte. > >Anscheinend muss das Opfer aus einer bestimmten Blutlinie stammen, sonst mampft das Monster zwar fröhlich junge Badegäste, aber hört nicht auf. Glücklicherweise besteht diese Linie bis heute fort und - Überraschung - das Geschwisterpärchen gehört dazu. Vor sieben Jahren brachte sich ihre Mutter um, weil das Vieh wohl wieder wütete und sie die Opferung ihrer Kinder verhindern wollte. Die Leiche wurde von ihren Kindern aus dem See gefischt, bevor das Monster snacken konnte, also eigentlich kein richtiges Opfer, trotzdem gab der Wächter wohl Ruhe?! Der Protagonist betäubte seitdem die Erinnerungen mit Drogen, die Schwester verließ die Kleinstadt. > >Ungefähr alle auftretenden Erwachsenen gehören dem Kult an, die mal mehr und mal weniger an die Geschichte glauben und fleißig Todesfälle vertuschen oder herunterspielen. Richtig aktiv wird der Kult aber niemals, es gibt also keine wirkliche Bedrohung oder Verfolgung und Entsetzen darüber, dass einige Eltern mit drin hängen (der verwitwete Papa und die Polizistin). > >Warum explodieren nun Teenager (und wieso ist kaum jemand entsetzt darüber)? Ich weiß es nicht! Es könnte am Mineralwasser liegen, aber das wird höchstens angedeutet und müsste dann eigentlich zu mehr Toten führen. Oder durch eine giftige Berührung mit dem Monster im See? Wäre auf jeden Fall der Blutopferung abträglich, wenn alle schon an Land zersplattern. Ein Freundin der Hauptfiguren meint auch, dass sie im See in die Tiefe gerufen wurde und quasi sterben wollte. Wird das weiterverfolgt? Nein. Am Ende färben ihre Innereien das Schulklo rot und sie murmelt davor wie das allererste Opfer "Es tut mir leid". Was könnte das bedeuten? Die Drehbuchautoren wussten es offenbar auch nicht. Weil sie in der Serie mitspielte? :-D > >Am Ende droht auch Ester zu explodieren, aber körperliche Nähe zum planlosen Blutlinien-Niklas unterbindet dies offenbar (nein, kein Sex gegen Full Body Ejaculation, sondern umarmen). Dann opfert sich Lisa, welche die ganze Zeit als einzige offensiv zum Tod ihrer Mutter nachforschte und wie ihr Bruder dezent seherische Fähigkeiten entwickelt (immerhin mal eine Erklärung, obwohl auch andere Opfer ähnliche Wahnvorstellungen entwickeln), aus Selbstlosigkeit und in dem Moment, wo Schnappi zubeißt, hört auch die Explosionsgefahr für Ester auf!? Irgend etwas "richtig" Übernatürliches geht also auch ab. Zum Beispiel kann man auf einer bestimmten Frequenz mit Papis Funkgerät Tote hören, ächz! Lisa warnt ihren Bruder so am Ende davor, dass er sie finden solle und "es" kommen würde ... Die coolen Sachen werden also erst in einer möglichen zweite Staffel passieren? Wahrscheinlich nicht. > >So, das war wohl das Wichtigste/Dümmste zur Geschichte. Und zum Kult gibt es noch diese famose Einstellung, die perfekt zur ganzen Serie passt: [https://ibb.co/r241X9P] (Eine fucking Schulsporthalle mitten am Tag! Und die Kultisten sind keine mutierten Menschen, sondern tragen halbwegs nette Masken, deren Herkunft aber auch nicht wirklich klar wird - das Seemonster sieht so nicht aus.)] > >PS: Kam aus Schweden schon mal eine [b:gute] Phantastikserie? Zum Beispiel JORDSKOTT enttäuschte ja auch mit fortschreitender Laufzeit (s. [h:[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=board&brdid=26&thrdid=160941&msgid=3927689]]). > >Ansehen: [https://www.werstreamt.es/serie/details/2310861/cryptid/] (via Flatrate aktuell nur bei Joyn - hallo, spoilerige Episodentitel -, wo es einen kostenlosen Testmonat gibt) > >[img:https://i.ibb.co/JcW8wsj/Cryptid.jpg]
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