Antwort auf den Beitrag "Re:Gedanken zu Endwalker" posten:
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>>Nachdem das Rübli jetzt auch durch ist dachte ich, ich schreib mal hier meine Gedanken zu Ende. > >Hehe, Rübli bittet um Vergebung. ^^ Bin mittlerweile derb am Pendeln und nicht wirklich begeistert von Smartphone-Tipperei, was die Teilnahme an Onlinecommunities bisserl erschwert. Und wenn man Abends zuhause ist, muss natürlich FF gezockt werden. XD > >>Also erstmal spoilerfrei - Endwalker ist wirklich etwas gelungen! Und zwar, eine über zehn Jahre und viele viele Storybögen spannende Geschichte sauber und logisch zu Ende zu bringen, das ist schon ne Kunst. > >Yep. Das haben sie unheimlich gut hinbekommen. Und wer weiß, wie viel man noch entdecken würde, wenn man wirklich alle Storydetails noch im Kopf präsent hätte. Man müsste fast mal auf YT nach einer kompletten Zusammenfassung aller Episoden fahnden. > >Vor allem merkt man, dass sie wissen, was für ein Kapital sie mit ihren Charakteren haben. [h:Die Szene, in der sich das Ilsabard-Kontingent zum ersten Mal in Ala Mhigo versammelt und man viele wichtige und weniger wichtige Nebenfiguren wieder sieht... und dann auch noch Sadu Khatun und Magnai, die geilsten Säue der Steppe, mit ihrem Gefolge aufkreuzen! Oder diese hammergeile Idee, Emet-Selch nochmal eine Bühne zu geben.] Diese Figur ist so grandios, ich fasse es einfach nicht. „I also take offense at my portrayal as a megalomaniac madman!“ Wir haben uns nur noch weggeschmissen. XD [h:Und die Twins… oooooh, die Twins! Und Estinien! Und Urianger mit den Hoppelhasen vom Mond!] Und! Und! UND!!!!!!! > >Das Erbe von Final Fantasy, starke, mitreißende Geschichten mit liebenswerten Figuren zu erzählen, zeigt sich in Endwalker wie schon in den vorherigen Expansions durch eine schier absurde Dichte an Gänsehautmomenten. > >[h:Was mir vor allem auch wieder aufgefallen ist: Reue, Vergebung, Neuanfang, Opferbereitschaft, Hoffnung und Kraft durch Glauben, Gebet und Gemeinschaft — imho merkt man den nicht-westlichen Ursprung des Spiels auch an diesem unverkrampften Umgang mit Religion und einer, zumindest auf mich als Westwurst, stellenweise fast offen christlich anmutenden Charakterzeichnung. Sehr erfrischend in dem ganzen Gloom and Doom, der im Westen derzeit als schick und erwachsen gilt.] > >>Zu Endwalker selbst... Also die Locations fand ich eher gemischt. Teilweise waren sie aus älteren Erweiterungen recycled (Sharlayan), teilweise ziemlich öde gemacht (Garlemaud Außengebiete) aber auch mitunter sehr genial (die späteren Gebiete). Insgesamt aber nicht so "rund" wie z.B. Stormblood oder Shadowbringers. > >Meinst du mit Sharlayan [h:Labyrinthos]? Abgesehen von der nervigen Musik fand ich das eigentlich auch sehr cool. Und wenn man dann alle Aether-Currents hat und sich auf seinem Flughuhn in die Lüfte erhebt… Boy, das sieht so abartig gut aus! Eine so krasse Tiefenwirkung findet man selbst bei heutigen Games nicht oft. [h:Garlemald hat bei mir wohlige Megaten-Vibes geweckt. Und die Hoffnung, dass sie vielleicht mal irgendwie einen Bogen in eine FFVII-Welt gebacken kriegen könnten. ^^] > >>Die Hydaelyn Story wurde toll zu Ende gebracht. > >>[h:Venat wurde gut präsentiert, es war alles sehr verständlich, und auch die Geschichte um Meteion war super und herzzerreißend. Ultima Thule war toll und sehr atmosphärisch.] > >[h:Mmmmmmmmmmmm… Meteion… unwiderstehlicher Cutiepie of Doom! <3 Damit haben sie bei mir alle richtigen Knöpfe gedrückt. Generell hat Endwalker imho ab Elpis nochmal irre angezogen. In Ultima Thule war mir nur das musikalische Gesäusel too much. Das hatte bisserl was von koreanischer Herzschmerz-Schnulze. ^^] > >>Allerdings fand ich, dass es zwei dicke Schnitzer gab: > >>[h:Einerseits der Moment, in dem sich in kurzer Zeit alle nacheinander opfern. Das hab ich schon in soo vielen JRPGs gesehen und das war schon bei "Tales of Symphonia" 2005 einfach nur noch langweilig. Und das war auch unglaubwürdig, da ja ständig gesagt wurde "die sind noch da", "die kann man wieder holen". Das hätte nicht sein müssen, auf diesen Twist hätte man verzichten können.] > >Ja, da haben sie ein bisschen zu viel gewollt. Wobei sie mich zu Beginn echt an den Eiern hatten. [h:Diese Szene, in der Meteion auf einmal auf dem Raumschiff erscheint, hat bei mir perfekt funktioniert. Erst da wurde für mich so richtig greifbar, dass wir hier eigentlich auf komplett verlorenem Posten im Hoheitsgebiet des Vogelmädchens kämpfen. Aether hat hier nichts verloren. Hier herrscht Dynamis und godlike Meteion könnte us mit einem Fingerschnipp das Spaceshuttle unter den Ärschen wegzaubern. > >Außerdem hatte sich ein Gedanke in mein Hirn geschlichen: Square will ja mit kommenden Expansions eine neue Geschichte erzählen. Wollen sie da echt ALLE Scions mitnehmen? Müssen sie nicht irgendwie Raum für neue Weggefährten schaffen? Insofern hatte ich da echt eine Weile einen Klos im Hals, bis dann klar wurde, dass sich alle opfern würden, was bei tatsächlichem Permadeath natürlich ein derber Bruch mit dem gesamten bisherigen, doch weitgehend „familienkompatiblen“ Erzählstil gewesen wäre.] > >>[h:Zum Zweiten war Zenos am Schluss nur noch eine Witzfigur. Von der unbesigbaren Bedrohung in Stormblood wurde er im aktuellen Teil zu einem wiederkehrenden Bösewicht, der eigentlich nichts schlimmes mehr anrichten kann und am Schluss den Helden sogar hilft, nur damit er sich in einen epischen Finalkampf mit dem Helden messen kann. What? In dem Moment konnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen. Auch die "Körperklau" Nummer war irgendwie interessant präsentiert, aber viel zu kurz und chaotisch.] > >[h:Word in Sachen Körpertausch. Da haben sie echt nix draus gemacht. Was Zenos insgesamt angeht, sehe ich das ein bisschen anders. Sie haben ihn ja fast von Beginn an in Stormblood als komplett kaputten Soziopathen dargestellt. Insofern finde ich seine Zeichnung bis zum Ende absolut konsequent. Zenos ist, auch wenn man das storybedingt erst spät durchschaut, sowas wie ein Anti-Emet-Selch. > >Selch hat sein Volk über alles geliebt und geht an der Auslöschung seiner Welt seelisch zugrunde. Er wurde durch ein Trauma zu einem Monster und bekommt in EW diesen Redeeming Moment, in dem er sich trotz allem auf die Seite des Lebens schlägt, auch wenn unser Leben das Ende seiner Art besiegelt. Das und der Kontrast zu Zenos haben für mich Amaurot aus Shadowbringers noch einmal mit einer zusätzlichen Bedeutungsebene versehen: War das Szenario an sich schon hammergeil in jeder Hinsicht, zeugt es auch davon, dass Selch, selbst in seiner endlosen Kaputtheit noch immer ein „Schöpfer“ ist. Das Dilemma mit ihm ist, dass er sein Volk auferstehen lassen will und dafür uns auslöschen muss. Er muss vernichten, weil er erschaffen will. > >Zenos dagegen ist jenseits von Gut und Böse. Er mordet, mörsert und massakriert nur für sein pervertiertes Kriegerideal. Er ist komplett unfähig, irgend etwas Schöpferisches zu leisten. Der Endsinger ist einfach nur so ein Ding, das unsere Aufmerksamkeit von ihm ablenkt und deshalb platt gemacht werden muss. Dass er uns damit hilft, die Vernichtung allen Lebens zu vereiteln, ist ein völlig unbeabsichtigter Kollateralschaden. Das hat etwas Absurdes, aber imho passt das zu der vollständigen Leere und Sinnlosigkeit, die diese Figur für jeden halbwegs empathischen Menschen geradezu ausstrahlen muss. Und ich finde den Kniff sehr geil, dass man am Ende antworten kann „This, I cannot deny.“ Das ist so ein bisschen „twisted“ in der ansonsten so makellosen Darstellung des Warriors of Light. ^^]
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