Thema:
Re:Pfui: Gil Ofarim in Leipzig antisemitisch diskriminiert flat
Autor: Nightmaro
Datum:06.10.21 11:33
Antwort auf:Re:Pfui: Gil Ofarim in Leipzig antisemitisch diskriminiert von D@niel

>>>>>Das ist auf so vielen Ebenen Pfui und vor allem WTF. Zum einen der offensichtliche Antisemitismus an sich. Zum anderen, dass es Mitarbeiter eines Hotels für eine gute Idee halten, diesen offen, im Beruf und vor Zeugen zur Schau zu stellen. Ich weiß nicht, wie die denken konnten, sie kämen damit durch.
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>>>>Es ist Sachsen.
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>>>Ja, auch mit dieser dümmlichen Äußerung hab ich gerechnet.
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>>Als jemand, der in Sachsen aufgewachsen ist, da immer noch Familie und Freunde hat, und regelmäßig vor Ort ist, nehme ich mir das Recht heraus, diese Aussage mit einer gewissen Berechtigung treffen zu können. Das "dümmlich" kannst du dir also sehr gerne sparen.
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>>Vielleicht bin ich da auch vorgeschädigt, da ich in meiner Jugend sehr, sehr oft mit Rechten in unserer Gegend (Chemnitz) aneinandergeraten bin. Und es ist leider so, dass es aktuell zwei Bundesländer in Deutschland gibt, bei denen ich schlicht nicht mal mehr ansatzweise überrascht bin, wenn derartige Meldungen aufkommen - und das sind leider Thüringen und Sachsen.
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>Ich lebe hier, ich kenne die Probleme und auch ich hatte in meiner Jugend auch Begegnungen mit Rechten in der Umgebung des Provinzkaffs in S-A, in dem ich aufgewachsen bin. Und selbstverständlich sehe ich die Probleme, die es in Sachsen gibt. Ich muss nur schauen, wie die AfD hier zu BuTaWa abgeschlossen hat, dann wird mir das wieder schmerzlich bewusst.
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>Dennoch sind Aussagen wie "Es ist Sachsen", "Ey, Sachsen mal wieder" oder ähnliche nicht nur verkürzend, sondern in ihrer Polemik nicht gerade einer gesunden Diskussion zuträglich. Zum einen wirst Du z.B. wissen, dass Leipzig politisch anders tickt, als der Rest Sachsens.


Das nützt uns nichts. Selbst ich sage es inzwischen offen genau so. Es ist Sachsen. Sachsen ist braun und rechts, weil es die Mehrheit nunmal ist. Leider habe ich keine Ahnung, wie man dieses Gedankengut wieder raus bekommt. Letztlich ist es wie mit der Antiimpfbewegung, es gibt keine rationalen Gründe gegen das Impfen gegen Covid19 und es gibt auch keine rationalen Gründe für Ausländerfeindlichkeit oder Antisemitismus.

Für viele Menschen gilt: Wahrnehmung ist Wirklichkeit. Wenn immer wieder gesagt wird, dass die Ausländer schuld seien an Dingen, die nicht so laufen, wie man es sich wünscht oder dass Impfen schädlich ist, glaubt man irgendwann daran. Die berühmte Bubble ist halt sehr groß, wenn man inzwischen davon ausgeht, dass mehr als jede dritte Person (außerhalb der Großstädte) rechts wählt und so denkt.

Die Bundespolitik klammert seit 20 Jahren den Osten quasi aus. Vom Staat erwartet man nichts mehr und wünscht sich einen Systemwechsel hin zu einer Partei, die für die kleinen Leute zu stehen scheint.
Das dies alles Rattenfänger und Scharlatane sind, wird ausgeklammert - andere Politiker sind das auch und die stehen nicht für "den Osten".

Es ist wirklich traurig und dann kommt ein Laschet. Das ist alles an Absurdität nicht zu überbieten.


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