Thema:
Re:Pfui: Gil Ofarim in Leipzig antisemitisch diskriminiert flat
Autor: Froschi
Datum:06.10.21 11:10
Antwort auf:Re:Pfui: Gil Ofarim in Leipzig antisemitisch diskriminiert von D@niel

>Dennoch sind Aussagen wie "Es ist Sachsen", "Ey, Sachsen mal wieder" oder ähnliche nicht nur verkürzend, sondern in ihrer Polemik nicht gerade einer gesunden Diskussion zuträglich.

Ach, ich weiß nicht. Es gibt ja in den USA dieses wunderbare Beispiel des "Florida Man" als Posterboy für die Dinge, die komplett absurd wirken, aber in Florida Normalität sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass Florida am besten im Meer versenkt werden sollte. Ähnlich finde ich es in diesem Fall: Sachsen steht nun mal (nicht erst seit heute) sinnbildlich für den zurückgebliebenen Osten. Und durch solche Fälle erhält dieses spezielle Feuer immer wieder neues Futter.

Ich weiß doch selbst, dass aus Sachsen auch mehr als genug positive Nachrichten kommen, jeden Tag. Aber es sind halt leider diese Negativ-Schlagzeilen, die wirklich hängenbleiben, und die dann das "Ja, Sachsen halt, wat willste machen?"-Narrativ befüttern.

>Zum einen wirst Du z.B. wissen, dass Leipzig politisch anders tickt, als der Rest Sachsens. Nicht, dass es hier keine Rechten gäbe, aber das politische Klima ist insgesamt deutlich weiter links als im Rest des Landes. Zum anderen ist Antisemitismus kein rein sächsisches Problem. Die Zunahme an antisemitischen Gewalttaten ist bundesweit zu beobachten. Siehe z.B. hier (Achtung: Link zur Springer-Presse):

"Woanders ist es aber auch schlimm!" ist jetzt aber auch nicht die beste Basis für eine sinnvolle Diskussion. Sachsen und Thüringen sind nunmal die Tiefpunkte der negativen Ausschläge, da braucht man nicht auf andere Bundesländer zu verweisen.


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