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Autor: | Pjotr (deaktiviert) | ||
Datum: | 07.05.20 15:33 | ||
Antwort auf: | Re:hä von Bergzwuckel | ||
Darüber regen sich die Leute im Kern auf. Das ganze anti-SJW Zeug ist sekundär draufgeklatscht, weil die Leute Abby nicht mögen - sie mögen Abby aber nicht aufgrund ihrer Rolle im Narrativ. Wäre Abby nur irgendein weiterer Nebencharakter würde sich niemand über ihr Charakterdesign stören. Wie ich bereits geschrieben habe, finde ich das Rachemotiv und den Perspektivenwechsel super interessant. Ich habe allerdings Sorgen, dass das ganze aufgrund der Struktur nicht zündet. Es ist gut möglich, dass die harsche Reaktion auf die Leaks die Reaktion des Spielers auf Abby in situ vorwegnehmen. Denn anscheinend fehlt auch im Spiel an dem Punkt wo Abby Joel auf sehr brutal Weise tötet noch sehr viel Kontext über Abbys Vorgeschichte und Motivation. Dieser Kontext wird erst dann geliefert wenn man in der zweiten Hälfte des Spiels die Kontrolle über Abby übernimmt. Eine solche Struktur ist selbst für passive Medien wie etwa Filme ein grosses Wagnis. Videospiele sind jedoch interaktive Medien und viele Leute sagen schon jetzt, dass sie keine Lust haben aus Sicht dieser "furchtbaren Person" zu spielen. Es wäre vielleicht besser gewesen, dass man entweder zu Anfang als Abby spielt, oder dass Kapitel aus Sicht von Ellie und Abby alternieren. Dann könnte man Abby's Charakter inklusive ihrer Vorgeschichte und Motivation kontextualisieren (vielleicht könnte man sagen, dass Abby den Mörder ihres Vaters finden möchte ohne zu offenbaren, dass es sich hierbei um Joel handelt) und der Spieler könnte auch ein gewisses emotional investment für Abby's Mission entwickeln. Und dann kommt der Twist gegen Ende. Ich habe die Sorge, dass ND hier ein stabileres, ausgewogeneres Narrativ zugunsten von shock value geopfert hat |
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