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Autor: | Xtant | ||
Datum: | 19.02.25 11:42 | ||
Antwort auf: | Motorsport 2023 von Xtant | ||
Da könnte 8hoffentlich) was auf uns zukommen.... mir sagte der Name bis vor Kurzem auch nix, aber ich hoffe, das wird sich bald auf breiter Front ändern. Claire Schönborn ist 25, kommt aus dem Hunsrück und ist beruflich Systemingenieurin bei ZF und entwickelt dort ESP-Systeme weiter. Ihr Vater ist absoluter Bergrennsport-Veteran, sie selbst fuhr schon mit 18 erste Slaloms. Ihr Vater hatte über die Jahre einen blitzsauberen VW Golf I aufgebaut - knapp 300 PS aus 800 Kilo. Leider verunfallte das Auto schwer, so dass sie erst 2022 zu ihrem ersten Bergrennen kam (und aufgrund eines technischen Defektes gleich verunfallte). 2024 wurde sie mal eben - als erste Frau und bis dato jüngste/r Fahrer/in überhaupt - gleich deutscher Berg-Cup-Champion. Dabei muss man dazu sagen, dass Bergrennsport nix für Angsthasen ist und letztendlich eine der wenigen Motorsport-Veranstaltungen auf öffentlichen Straßen darstellen, die dabei keine Rallyes sind. Mitte 2024, also erst vor gut einem halben Jahr, kam sie durch Zufall zu ihrem ersten Einsatz bei einer kleineren Rallye. Das lief so gut, dass sie sich für das neu aufgelegte Frauen-Förder-Programm bei der FIA bewarb. Dort wurde sie als eine der drei Gewinnerinnen aus über 100 Bewerbungen ausgesiebt und sollte gleich als zweiten Einsatz einen WM-Lauf (Rallye Zentraleuropa durch Deutschland/Österreich/Tschechien) mit einem WRC3-Fiesta bestreiten. Darauf finanzierte sie sich privat einen Vorabeinsatz - dennoch erst die dritte Rallye. Alle drei Damen fielen leider aus. Da Claire und eine Belgierin bis dahin aber insgesamt sehr ähnliche (und wirklich schnelle!) Zeiten fuhren, folgte für die kürzlich stattgefundene Schweden-Rallye ein weiterer Shootout. "Angelernt" wurde sie davor unter anderem von Ex-Weltmeister Marcus Grönholm. Tja... Schönborn fuhr extrem gleichmäßig, auch im Vergleich zur arrivierten WRC3-Konkurrenz absolut konkurrenzfähige Zeiten und nahm der Belgierin mal eben drei Minuten ab. Als Belohnung darf sie nun die Junior-WRC mit insgesamt vier (weiteren) Läufen bestreiten. Auf die besten Junior-WRC-Fahrer fehlten ihr in Schweden 10 Minuten (bei insgesamt knapp drei Stunden Fahrzeit). Klingt erstmal nach viel, aber es war wie gesagt ihr dritter Rallye-Einatz überhaupt und die Schweden ist schon sehr speziell, sie fand heuer mal wieder ausschließlich auf Schnee statt. Zudem lernt sie anscheinend extrem schnell. Auf diversen Youtube-Videos ist zudem beeindruckend zu sehen, wie extrem sauber sie bei den Bergrennen fährt. Und die technischen Grundlagen sind eh im Übermaß vorhanden. Bin sehr gespannt! |
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