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Autor: | token | ||
Datum: | 20.01.25 17:22 | ||
Antwort auf: | Ein echter token von sidekick-x- | ||
>Gibt es zu, auf diesen Post hast du Jahrzehnte gewartet! lol, nicht gewartet, ich hab schon paar mal Texte geschrieben die in diese Richtung gingen, aber das stößt halt auch in der Regel auf gar keine Resonanz. Find ich auch nicht verwunderlich, auch privat merke ich wenn ich mal auf ner Fete so ein Fass aufmache sehr schnell das "Um Himmels Willen, wie komm ich hier weg?!" in den Augen meines Gegenübers. Und ich glaube auch ein Stück weit, dass wir als Menschen eine Art Sicherung haben, die uns selbst davor schützen soll sich solche Gedanken zu machen. Denn es sind Gedanken mit denen man auch das persönliche Weltbild in Frage stellt. Denn auch wir als Menschen stehen ja nicht außerhalb der Evolution. Und die Evolution verfolgt ein Erfolgsprinzip. Es geht nicht darum ob etwas "richtig" oder "falsch" ist sondern darum ob etwas erfolgreich ist. Und fundamentale Selbstzweifel sind erstmal für sich kein Baustein des Erfolgs. So sind auch wissenschaftliche Methoden nicht über Nacht vom Himmel gefallen, sondern mussten Stück für Stück entwickelt werden um in der Forschung den menschlichen Bias aus eben dieser Forschung heraus mit einem Katalog von Methoden heraus zu kürzen. Denn es ist unsere Intuition die uns ganz häufig auf komplett falsche Fährten führt. Die Wissenschaft ist da methodisch in der Gesamtgesellschaft sehr wahrscheinlich noch am fittesten aufgestellt. Die Industrie hängt da hinterher, ist aber methodisch auch ziemlich gut, auch deswegen, weil dieses methodische Arbeiten einfach gewisse menschlich intuitive Fallen umschifft und so ebenfalls über kurz oder lang einen Erfolg entwickelt und sich so durchsetzt. Aber schon bei der Industrie wird es spannend, denn tatsächlich basieren sehr erfolgreiche methodische Konzepte nicht auf Evidenzen sondern darauf, menschliches Verhalten entweder zu exploiten, im Sektor Werbung ist so eine Manipulation ja eh das A und O, oder aber, wirtschaftliche Vorhersagen nicht nach Evidenzen zu treffen sondern mit psychologischen Mitteln zu treffen. Und die Erfolgsquoten sind absolut super. Hierbei geht es etwa um folgendes. Ich kann auf ein Unternehmen schauen und gewisse Faktoren analysieren. Die Personalstruktur, die Effizienz in der Produktion, die Güte des Produkts, die gegebene Nachfrage im Markt und wie viel an Konkurrenz sich da tummelt usw. usw. usw. Ein rein analytischer Blick auf das Geschäft. Tatsächlich ist in der modernen Wirtschaft aber ein exorbitant großer Baustein für Erfolg gar nicht so sehr von obigen Faktoren abhängig, sondern hängt sehr stark davon ab wie es auf Menschen wirkt. Wenn Menschen an den Erfolg von etwas Glauben, dann hat es auch Erfolg. Also hat man angefangen nicht mehr darauf zu kucken, was macht das Unternehmen, sondern wie wirkt das Unternehmen auf Menschen. Erstmal als Mischung aus klassischer Wirtschaftsanalyse und psychologischer Analyse, bis hin zu dem Punkt wo man sich dachte, fuck it, die Wirtschaftsanalyse ist derart vernachlässigbar dass wir uns überhaupt nicht mehr damit beschäftigen müssen. Und in seinen Prognosen mit Wirtschaftsanalysten Schlitten fuhr. Und kommen wir über diese Flanken nun zur Politik, bietet sich imo ein Bild des Grauens. Denn politischer Erfolg ist, speziell aktuell, kaum noch von harten Fakten und Evidenzen und Methoden unterfüttert, sondern in sehr sehr großem Rahmen von Gefühlen und wie man methodisch auf Gefühle Einfluss nimmt. Aber in die Richtung möchte ich gar nicht abdriften. Vielleicht nur noch anmerken dass man dennoch ein Mindestmaß an Reflektion mitbringen sollte, denn gerade aktuell wird hier in hohem Maß manipuliert und imo war es selten wichtiger zu verstehen wie das funktioniert und dass man auch selbst nicht davor gefeit ist in gewisse Fallen zu tappen und sich dort zu verlieren. Wo kommen wir eigentlich her? Vom "darauf hast du gewartet". Aber ich hab nicht gewartet. Ich bin einfach nur komplett unterfickt wenn es darum geht sich zum Themenkomplex Bewusstsein auszutauschen. Kaum jemand möchte das. Also stellt sich die Frage, warum? Weil es so uninteressant ist? Öhm? Unser eigenes Bewusstsein und wie es funktioniert ist schlicht und ergreifend das Fundament von Allem. Alles was wir tun, denken und sind steht auf dieser Basis. Jetzt sollte man meinen, dass so eine wichtige Basis die wohl am besten erforschte und durchleuchtete ist die man sich vorstellen kann. Oder? Tatsächlich gibt es bis heute keine gemeinhin akzeptierte Definition darüber was Bewusstsein überhaupt darstellen soll. Es gibt keine Definition. Es gibt einen Strauß von Thesen, aber nicht mehr. Okay, aber dann könnte man doch meinen, wenn man gar nicht weiß was etwas ist, dann trifft man doch keine Aussage dazu was etwas ist, sondern zuckt einfach mit den Schultern. Zumindest sollte man denken, dass das Meinungsbild dazu was das ist und wie es funktioniert von immensen Zweifeln und Unsicherheiten durchsät ist. Oder? Tatsächlich gibt es kaum etwas von dem sich Menschen so sicher sind, dass sie wüssten was das ist. Was soll überhaupt die Frage? Das ist doch selbstverständlich! Und selbst Wissenschaftler, mit ihrem riesigen Methodenkatalog der dazu da ist sie vor genau so einem Bias zu schützen, treffen unreflektiert und in vollster Überzeugung Aussagen zu so einem Thema, obwohl sie nicht mal eine Definition haben. Mir stellt sich insofern vor allem folgende Frage. Warum ist das so? Warum beschäftigen wir uns so wenig damit? Warum gehen wir nicht mit allem was uns zur Verfügung haben an eine der wichtigsten und elementarsten Fragen überhaupt heran und führen darüber auch in der Gesellschaft engagiert hitzige Diskurse wo wir versuchen uns der Natur davon zu nähern? Und meine These dazu kann auch ein Allerweltsspruch illustrieren. Stelle keine Fragen auf die du keine Antwort haben möchtest. Denn wir können so einiges verknusen. Dann sind wir nicht das Zentrum von Allem. Dann dreht sich nicht alles um uns. Dann gibt es vielleicht ja gar keinen Gott. Und einiges mehr. Aber hinter der Fragestellung was Bewusstsein überhaupt ist, lauern mögliche Antworten die alles vernichten könnten was wir über uns selbst zu wissen zu glauben. Nicht über die Welt, sondern über uns. |
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