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Autor: | Vern Schillinger | ||
Datum: | 11.01.25 16:18 | ||
Antwort auf: | Mir hat Deine alte Iteration besser gefallen von MOGli | ||
>wo Du mehr auf direkte Konfrontation gesetzt hast - dieses, in meinen Augen gespielt naive, "ich wollte nur mal fragen" find ich anstrengend. Ich möchte mich aufrichtig dafür entschuldigen, dass mein Beitrag bei dir ein Gefühl des Unwohlseins ausgelöst hat. Das war absolut nicht meine Intention. Ich bedauere das zutiefst. Früher hätte ich dir vielleicht geraten, dich zusammenzureißen und nicht so ein Weichei zu sein. Heute weiß ich aber, dass ich mehr auf die Gefühle von zerbrechlicheren Wesen Rücksicht nehmen muss. Nicht jeder kann stark sein, und das ist auch gut so. Eine Gesellschaft sollte sich daran messen lassen, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt. Deshalb hätte ich meine ursprüngliche Frage anders formulieren müssen, damit du gar nicht erst von einem negativen Gefühl ergriffen werden kannst. Zum Thema selbst: Natürlich ist mir bewusst, welche Unternehmen Elon Musk kontrolliert und welche wirtschaftliche Macht sein Imperium darstellt. Trotzdem check ich nicht, warum ihr alle ausgerechnet bei ihm plötzlich eine gefährliche Einflussnahme wittert. Wegen Twitter? War das nicht bislang ein „irrelevantes Sammelbecken für Schwurbler und Extremisten“, das für den öffentlichen Diskurs angeblich keine Rolle spielt? Oder geht es um das geplante „Department of Government Efficiency“? Wäre es nicht sinnvoller, erst mal abzuwarten, wie diese Behörde arbeitet, bevor man deshalb Heulkrämpfe bekommt? Was macht Musk gefährlicher als etwa George Soros, Klaus Schwab, Jeff Bezos oder Bill Gates? Soros hat gegen diverse Landeswährungen spekuliert und damit mindestens eine Volkswirtschaft geschwächt, nur um sich zu bereichern. Seine Finanzierung bestimmter Projekte und NGOs wurde nicht nur von Wirtschaftsexperten kritisiert. Dass Soros damit unverhältnismäßigen Einfluss auf die Innenpolitik souveräner Staaten ausübt, ist keine bloße Verschwörungstheorie. Klaus Schwab und sein Weltwirtschaftsforum (WEF) stehen seit Jahren in der Kritik, weil die dort getroffenen Absprachen oft als undurchsichtig und undemokratisch wahrgenommen werden. Jeff Bezos ist vor allem dafür bekannt, den stationären Handel sowie kleinere Online-Händler zu verdrängen, städtische Infrastrukturen zu belasten und Steuerschlupflöcher meisterhaft auszunutzen. Bill Gates versucht Einfluss auf die globale Gesundheitspolitik zu nehmen und steht mit GMO-Landwirtschaftsprojekten in Verbindung, die Afrikas Abhängigkeit von großen Agrarkonzernen fördern. Von der finanziellen Förderung des Spiegel durch die Gates-Stiftung und den dadurch aufkommenden Zweifeln an der Objektivität der Berichterstattung bei bestimmten Themen ganz zu schweigen. Das ist kein Versuch, die eine Kritik mit der anderen zu relativieren, sondern vielmehr eine ehrliche Frage: Warum wird Elon Musk als „irrer Zerstörer der Demokratie“ dargestellt, während Schwab, Gates, Bezos oder Soros mit Samthandschuhen angefasst werden? Liegt es an Musks Egozentrik und seiner unberechenbaren Art? Doch gerade diese Eigenschaften wurden doch lange Zeit gefeiert – zB bei seinen Projekten zur Förderung erneuerbarer Energien oder der Demokratisierung der Raumfahrt. |
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