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Autor: | Jassi | ||
Datum: | 16.06.24 14:33 | ||
Antwort auf: | Der Kunst Thread IV von fresh p | ||
Ich habe es letzten Sonntag doch noch zum letzten Tag der Käthe Kollwitz-Austellung geschafft und die Stunde Autofahrt hat sich absolut gelohnt. [https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/sendung-april-hr-ttt-video-118.html] [https://www.youtube.com/watch?v=S-f4Sbd3txk] Auf Kollwitz bin ich zum ersten mal durch Ernst Gombrichs Buch "Die Gesichte der Kunst" aufmerksam geworden. Dort war "Not" abgebildet also das Blatt 1 aus dem "Weberzyklus". Was soll ich sagen, das Ding hat mich insta berührt, ab da war ich hooked. [https://www.kollwitz.de/blatt-1-not] Leider wurd obiger Zyklus nicht ausgestellt, aber immerhin durfte ich mein zweitliebstes Werk von ihr aus nächste Nähe betrachten: "Vergewaltigt" [https://www.kollwitz.de/blatt-2-vergewaltigt] Wie ihr seht ist Kollwitz eine Künstlerin, die dahin geht wo es richtig weh tut... keine Kompromisse, sondern in die Magengrube bis zur Wirbelsäule durch. Auf "L'art pour l'art" hat sie sowas von geschissen und ist in ihren (Auftrags)werken auch hochpolitisch. Was sie vom Krieg hält, zeigt sich deutlich. Vom Verlust ihres Sohen im 1.WK will ich gar nicht anfangen, der Einfluss darauf wird im folgendem Zyklus deutlich. Es ist zudem faszinierend wie Kollwitz es schafft quasi nur mit Strichen zu arbeiten, Flächen sind selten, und dadurch (nicht nur räumliche) Tiefe zu erwirken. [https://www.kollwitz.de/folge-krieg-uebersicht] [https://i.postimg.cc/zGZKmg4Q/PXL-20240609-125901648.jpg] Und dann gibt es Themen, die auch hundert Jahre später, leider immer noch aktuell sind - zumindest in ähnlicher Form. [https://i.postimg.cc/Qsv2VMgY/PXL-20240609-130738360.jpg] [https://i.postimg.cc/YCTWNmzR/PXL-20240609-130744564.jpg] Aber auch der "Rest" vom Städel-Museum ist einen Besuch wert. Wenn man die Treppe zum ersten Stock hochschreitet, wird man vom wohl bekanntesten Bild Goethes empfangen, bevor man sich dann vor allem Gemälde und einige Skulpturen aus der mittleren Neuzeit bis heute anschauen darf. Romantik, Im- und Expressionismus, Kubismus...alles da. Im zweiten OG warten dann die alten Meister auf. Gefühlt ein Drittel der Bilder hatten die Kreuzigung Jesu zum Thema, beim Rest darf man sein Wissen über Heiligenattribute testen. Es werden auch einige Triptychons ausgestellt. Übrigens war auch eine Kindergruppe am Start, die sich von einem Opa Stillleben erklären ließ. Der Typ hat das wirklich klasse gemacht, dass ich da zehn Minuten zufällig in Hörweite stehen blieb, war nur dem Umstand für eine benötigte Stehpause geschuldet - ich schwör. Jetzt wurde mir von einer Patientin das Jüdische Museum (ebenfalls in FFM) empfohlen. Dies könnte mein nächster Museumsbesuch werden. |
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