Thema:
Re:Correctiv: "Geheimplan gg. Deutschland" flat
Autor: Phil Gates
Datum:10.01.24 09:57
Antwort auf:Re:Correctiv: "Geheimplan gg. Deutschland" von Pezking

>>Nein nein, nicht jeder AfD-Wähler ist ein Nazi, die Debatte soll gar nicht geführt werden. Wer aber die AfD bei all dem Kenntnisstand heutzutage für wählbar hält, unterstützt in vollem Bewusstsein Rassismus und hat auch kein Interesse an Deutschland.
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>Das "volle Bewusstsein" wird aber leider auch gezielt eingetrübt, indem Rechtsextreme und Populisten im Schafspelz die hiesige Presselandschaft pauschal als unseriös und unglaubwürdig darstellen.
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Gerade die ARD hat sich allerdings auch mehrfach blamiert und irgendwelche Grünen-Kommunalpolitiker als zufällige Passanten interviewt etc. Das ist halt auch Wasser auf die Mühlen der Kritiker, auch die Äußerungen einiger Redakteure auf ihren Twitter-Accounts sind teils wenig hilfreich. Dennoch schaue ich und vertraue im Wesentlichen weiterhin der Tagesschau, kann aber verstehen, wenn sich bei manchen Leuten Unmut regt.

>Wer der AfD mehr Glauben schenkt als Journalisten, der wird halt auch belogen (oder kann sich leichter selbst irgendwas vormachen) und kann sich erfolgreich einreden, eben nicht Rassisten und Demokratiefeinde zu wählen. Dann kann man Enthüllungen wie diese hier vom WDR einfach ignorieren und glauben, was man will.
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Ich habe keinerlei Zweifel, dass es diese rechten Thinktanks gibt. Da gibt's doch auch diesen Kubitschek, der von AfD üer IB und Pegida bis hin zu NPD und Braunburschenschaftern so ziemlich alles abdeckt. Wobei ich ziemlich sicher bin, dass auch im AfD-Millieu ein Umsturzplan nicht mehrheitsfähig wäre, was allerdings nicht ausschließt, dass man sich zum willfährigen Helfer dieser Typen macht, wenn man AfD wählt.

>Wobei ich dem Willen zu derartigem Glauben auch schon mit genug Argwohn begegne. Irgendwo fängt die Selbstverantwortung als mündiger Bürger und Wähler halt auch an.

Ein nicht geringer Teil konsumiert halt generell keine "Mainstream-Medien" mehr, sondern Instagram, TikTok und YouTube. Und dazu muss man nicht einmal allein auf das rechte Millieu schauen. Welcher U30-Durchschnittsbürger schaut denn noch lineares Fernsehen oder liest eine Tageszeitung oder den Print-Spiegel? In unserer Altersklasse dürfte schon ein nicht unbeträchtlicher Teil sich in erheblichem Maße über Podcasts/Vlogs, Twitter und Co. informieren. Vielleicht nicht nur, aber schon eben in erheblichem Maße und vielleicht durchaus auch als Gegenprobe, wie manche Dinge im Ausland bewertet werden. Man ist teilweise überrascht, wie unterschiedlich dasselbe Geschehen oftmals von der Tagesschau oder der Süddeutschen einerseits und von der NZZ oder der NYT andererseits bewertet wird. Pauschale Ablehnung der "Mainstream-Medien" ist natürlich ebenso dämlich wie blindes Vertrauen in die Objektivität der Tagesschau o.ä. Journalisten sind Menschen und es ist nahezu unmöglich, seine eigene Wertung aus der Berichterstattung vollständig auszuklammern, wenn einem das Thema nicht vollkommen am Arsch vorbeigeht. Das ist aber natürlich noch keine Lügenpresse. Zur Einordnung wäre aber bspw. hilfreich, wenn Journalisten offenlegen würden, dass sie Mitglied bei Partei X sind oder sich bei NGO Y engagieren.


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