Thema:
Re:Da ist er aber in der falschen Partei flat
Autor: Lord Chaos
Datum:29.12.23 20:28
Antwort auf:Re:Da ist er aber in der falschen Partei von Boabdil

>>Punkt 1, wir wenden die geltenden Gesetze bereits an,
>
>Stimmt nicht. Denn der Asylantrag ist in dem Land zu stellen was als erstes innerhalb der EU betreten wurde. Es gibt kein Anrecht sich innerhalb der EU das schönste Land auszusuchen. Dublin ist aber stillschweigens eh tot. Um eine alternative Regelung wurde sich aber nie bemüht.


Aus gutem Grund. Wie wuerden denn Laender wie Italien oder Griechenland reagieren, wenn man sagen wuerde "joah, die sind bei euch angekommen, also euer Bier"?

Wie lange gaebe es wohl noch ein vereintes Europa und wie sehr wuerde Deutschland als Exportnation treffen, wenn die Grenzen wieder dicht gemacht werden?

>>ich würde mich mal schlau machen, wie viele Flüchtlinge hier tatsächlich nicht anerkannt sind (kleiner Hint, es sind die Wenigsten)
>>
>
>Echt? Erklär mal. Dieses Jahr waren zu fast 1/3 Menschen aus der Türkei dabei. Das fast die Absurdität unseres derzeitigen Asylrechts noch einmal gut zusammen.


Weil die Tuerkei ein besonders sicheres Land ist? Sorry, das sehe ich nicht so, dort herrscht ein repressives Regime, dazu noch die Gewalt in kurdischen Gebieten, die Naehe zu Syrien und natuerlich auch wirtschaftliche Gruende, die will ich nicht ausklammern.

>Und warum wehren sich die Grünen immer noch so verhemmend gegen die Ausweitung von sicheren Herkunftsländern wie die Maghreb Staaten? Das würde zumindest die Prüfung von ohnehin aussichtslosen Anträgen deutlich vereinfachen. Die Rückführung steht dann natürlich auf einem anderen Blatt.

Es sind nicht nur die boesen Gruenen, sondern auch Migrationsforscher, die berechtigte Zweifel haben, wie dort mit den Menschen umgegangen wird.

>>Punkt 2, dass vor allem junge Männer auf dem Weg sind, hat schlicht und einfach damit etwas zu tun, dass diese deutlich bessere Chancen haben, den Weg zu überstehen und auch Arbeit zu finden (und damit die Familie, die zurückgelassen wurden versorgen können)
>>
>
>Interessant wie sich das Ammenmärchen seit 2016 immer noch wacker hält. Es wird weiterhin an einem völlig inhumanen System mit sozialdarwinistischen Zügen festgehalten, als es endlich dahingehend zu reformieren, dass zum einen die Kontrolle erlangt wird (wer darf rein) und zum anderen auch diejenigen über Kontingente eine Chance erhalten, die es aktuell nicht können (z.B. Jemen, Frauen in Afghanistan etc.).


Es ist kein Ammenmaerchen, mal ganz abgesehen von eigenen Erfahrungen gibt es dafuer genug valide Belege.
Auf einem anderen Blatt steht allerdings ohne Frage, wie beschissen die Situation in Laendern wie Afghanistan ist, uebrigens nicht nur fuer Frauen.

>>und Punkt 3, wenn du nichts mehr zu fressen hast, weil es keine Jobs mehr gibt oder die komplette Lebensgrundlage weg ist, weil auf deinem kleinen Feld, auf dem du anbaust, nichts mehr wachsen kann, dann ist das auch Jemand, der deiner Definition nach ein Wirtschaftsflüchtling ist - und ich behaupte mal, dass wenn du in einer ähnlichen Situation wärst, du auch nicht auf deinem Arsch hocken bleiben würdest und schön in Stille krepierst, weil du auf gar keinen Fall einem anderen Land zur Last fallen möchtest.
>>
>
>Hat mit dem Asylrecht als solches erst einmal gar nichts zu tun. Denn dann wird das Asylrecht komplett ausgehöhlt. Und zum anderen sollte man sich mal die ehrliche und bittere Wahrheit eingestehen, dass ein Land nicht die halbe Welt aufnehmen kann. Sonst wird es nämlich selbst zu einem Dritte-Welt Staat.


Es waere schon grossartig, wenn man den Menschen, die hier sind, vernuenftige Perspektiven bieten wuerde, damit wuerde sich auch manches Problem in Luft aufloesen und die oeffentliche Wahrnehmung waere eine andere. Aber das schaffen wir nicht, weil wir Menschen lieber verwalten als ihnen Perspektiven zu geben.


< antworten >