Thema:
Re:Wofür nutzt Ihr Kryptowährungen? flat
Autor: Kola
Datum:13.12.23 20:25
Antwort auf:Re:Wofür nutzt Ihr Kryptowährungen? von Cedebo

>>Ich bin damals über diesen Artikel von - man glaubt es kaum - Ijoma Mangold gestoßen: [https://www.zeit.de/2023/12/bitcoin-kryptowaehrung-blockchain-interesse]
>
>Interessant geschrieben, aber teilweise auch Quark.
>Bspw.:
>"Dass sie aber auch dann, wenn die Kurse crashen, daran festhalten, ohne die Nerven zu verlieren, dass teilweise 80-prozentige Rücksetzer ihrer Überzeugung nicht den Stecker ziehen, kann entweder mit Verblendung zu tun haben (Stichwort: religiöse Sekte) oder mit dem Umstand, dass Bitcoin eben eine Gedankendroge ist, die einen neuen Blick auf die Welt öffnet."
>
>Vielleicht hab ich was nicht verstanden, aber crasht der Kurs nicht genau dann, wenn viele Bitcoin verkauft werden?


Behauptet er in diesem Textauszug das Gegenteil? Oder wie meinst du das genau? Ein wahrer Gläubiger verkauft ja nicht.

Beachtenswert fand ich folgenden Part, dabei geht es darum, das nicht jedem Zugang zu einem Bankkonto gewährt wird:

"Aber wie in vorreformatorischen Zeiten gibt es da immer eine zentrale Autorität, die über die Korrektheit der Einträge wacht und entscheidet, wem sie überhaupt Zugang zu einem Bankkonto gewährt. Mehr als zwei Milliarden Menschen auf dieser Welt ist dieses Privileg verwehrt. Die meisten von ihnen verfügen jedoch über einen Internetzugang und können so jederzeit unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion und ihrer Staatsbürgerschaft Mitspieler dieses globalen, inklusiven Zahlungsnetzwerks namens Bitcoin werden."

Ich möchte das gar nicht groß bewerten, dafür kenne ich mich zu wenig aus. Es wirkt nur ein wenig zu rosig für mich, von zwei Milliarden Menschen zu sprechen, die kein Bankkonto haben, aber gerne eines hätten. Auch ist so ein Konto mit einer "Währung", die volatiler ist als Argentinischer Peso oder Türkischer Lira, natürlich mit Vorsicht zu genießen. Trotzdem: Selbst in Deutschland hatte man vor Einführung des Zahlungskontengesetzes keinen Anspruch auf ein Bankkonto und als z.B. Asylsuchender war man dann ziemlich gekniffen. So ganz von der Hand zu weisen ist das Argument vielleicht doch nicht.

Ein weiterer Vorteil des Bitcoin oder Kryptowährungen im Allgemeinen ist, dass die ganzen Luschen, die in Europa nichts auf die Kette kriegen, sich nach Chiang Mai oder Penang absetzen und uns in Europa nicht länger auf der Tasche liegen! Dort ist das Leben günstiger und man kann sich "Kryptoinvestor" nennen.

Ich war letztlich aber schon bass erstaunt, gerade von jemandem wie Ijoma Mangold solch eine Lobeshymne auf Bitcoin zu hören; das hätte ich in dem Blatt sogar eher von Joffe oder di Lorenzo erwartet. /s Mangold hat jedenfalls auch ein Buch zum Thema geschrieben. "Die orange Pille" liegt nun auf meinem To-Read-Stapel und ich bin mal gespannt, wie viel Selbstironie da drin steckt.


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