Thema:
Burnout - Arbeitgeber macht Probleme flat
Autor: tcrown
Datum:15.08.23 21:27
Antwort auf:Der Job Thread: Da hinten kommt die Rente von Bandit

Folgendes Szenario: Nach etwas längerer Krankheit habe ich eine Wiedereingliederung mit meinem Arzt ausgearbeitet. Mein Arbeitgeber lehnt dieses im Telefonat ab. Seine Begründung lautet: Wer einmal einen berufsbedingten Burnout hatte, wird wieder rückfällig und es kann im Unternehmen keine Struktur geschaffen die das vermeidet. Also soll ich mich einfach weiter krankschreiben, einen neuen Job suchen und dann kündigen.
Ich bin weder freigestellt oder gekündigt. Jetzt hat man mir heute meinen Zugang zum Microsoft365 Account genommen. Das heißt  ich habe keinen Zugriff mehr auf Mails, Teams/Chats, Onedrive (privater Mitarbeiter Ordner und Teamsordner), Office Dokunente und Windows. Außerdem soll ich in den nächsten Tagen meine Arbeitsgeräte übergeben oder von einer Mitarbeiterin bringen lassen.

Ich meine der Fall ist klar und natürlich gibt es aus meiner Sicht nur den Weg hier schnellstmöglich einen neuen Arbeitgeber zu suchen.

Aber die Nummer stinkt zum Himmel und ich schwanke zwischen weiterziehen und den Seelenfrieden bewahren oder Maßnahmen ergreifen die nötig sind.

Ein Burnout ist eine schlimme Sache die mich völlig überrannt hat. Ich tue mich wirklich schwer mit dem Gedanken das so viele Kollegen sich ebenfalls völlig übernehmen für die gemeinsame Sache, es aber eine völlig verklärte Leidenschaft ist.
Im Homeoffice arbeiten bedeutet nicht, du musst so viel arbeiten wie nötig und wenn es an deine Substanz geht dann ist es eben der falsche Job. Kündige halt und zieh weiter…

Paar Infos:
- 11 Mitarbeiter, alle im Homeoffice
- Bin seit knapp 8 Jahren im Unternehmen
- Externer Datenschutzbeauftragter ist informiert, wartet auf Handlungsfreigabe. Da ich nichts unterschrieben habe um meine Daten zu teilen oder freizugeben.
- Notwendige Daten hatte ich zugänglich gemacht um keine Projekte durch meine Abwesenheit zu gefährden.
- Krankenkasse weiß Bescheid über die angelehnte Wiedereingliederung, würden sich direkt mit dem Arbeitgeber in Verbindung setzen
- Rechtsanwalt habe ich ebenfalls informiert und ist voll im Bilde.
- Rechtsschutz sieht noch keinen Handlungsbedarf.
- Kollegen wissen von mir selbst nichts zu dem Thema
- Abfindung macht Sinn, aber nicht im Zuge einer Aufhebung ohne neuen unterschriebenen Arbeitsvertrag

Ich lasse die Gedanken kreisen und bin über alle Tipps gerade sehr dankbar.


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