| Komplexes Thema im Kreis |  |
Das Thema Windkraft ist im hessischen Landkreis Odenwaldkreis, wie fast überall, höchst umstritten. Kreis und die zwölf Kommunen klagen seit März 2021 gegen den Teilplan Erneuerbare Energien (TPEE) zum Regionalplan Südhessen.
Es gibt bei uns im Landkreis bereits Windräder, jetzt sollen nicht "unkontrolliert" weitere hinzukommen. Allerdings haben die Betreiber schon Genehmigungen für weitere Anlagen und zwischenzeitlich auch Flächen gerodet.
Fairerweise muss man aber auch dazu sagen, dass die Betreiber auf die Kommunen auch zugingen und sie am Gewinn der Anlagen beteiligen wollten - was bislang aber immer von den Stadt- und Gemeindeparlamenten abgelehnt wurde.
Ein Problem ist es auch deshalb, weil sich der Odenwald (als Mittelgebirge) über die drei Bundesländer Hessen, Bayern und BaWü erstreckt und dort auch fleißig Windräder gebaut werden, teilsweise unmittelbar an der "Grenze".
Ich sehe das eher unkritisch. Der Tourismus ist bei uns nicht sonderlich stark ausgepägt, Industrie ist kaum vorhanden und wir haben als einziger hessischer Landkreis nicht einmal einen direkten Anschluss an eine Autobahn. Vor Jahren rief ein Landrat die energetische Unabhängikeit aus, was heute nur niemand mehr hören möchte.
Ich bin der Auffassung, dass Windräder, wenn der Standort ertragreich ist und der Abstand zur nächsten Wohnfläche sehr großzügig eingehalten wird, ein Muss sind, wenn wir keine Kohle- oder Atomkraftwerke wollen. Und Biblis und Neckarobrigheim sind nur einen atomaren Katzensprung entfernt.