Thema:
Re:Ne überhaupt nicht flat
Autor: Guy
Datum:07.05.23 07:42
Antwort auf:Re:Ne überhaupt nicht von treno1981

>>Ich rede nicht von erfahrenen Mitarbeitern, da bin ich ganz bei Dir, dass die gescheit bezahlt werden sollten und ja, da tut sich grad was.
>>Aber Du kannst eben nicht jedem neuen HiWi, der grad von der Berufsschule kommt und Dir noch mehr Arbeit macht als er Dir bringt (gerade bei der ja zitierten aktuellen "Qualität" vieler solcher Leute), den gleichen Lohn zahlen - allein schon weil die Kohle, wie Du ja selber schreibst, ja auch irgendwo herkommen muss und die "Kunden" eben auch jetzt schon schreien, wie teuer doch alles geworden ist (obwohl die immer schon geschrieben haben, wenn ein Handwerker sich erdreistet, nicht nur das verbaute Ersatzteil, sondern eben auch seine Arbeitszeit in Rechnung zu stellen).
>>Mein Körper/Rücken hat nach 4 Jahren Büroarbeit mehr gelitten als nach 8 Jahren auf der Verkaufsfläche, somit kann man auch das nicht pauschalisieren.
>>Kurz gesagt sollte die Entlohnung leistungsgerecht sein.
>>Und da kommt von der aktuell nachrückenden Generation in sehr vielen Fällen einfach zu wenig, was die Bereitschaft zu ebendieser angeht.
>>Wenn das in Deiner Branche/Firma nicht so ist, dann freu Dich.
>
>Klar, diese "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" Mentalität konntet ihr euch noch früher leisten, tja und deswegen seid ihr alle zurecht "gefickt" und jammert und jammert.


>Viel Spaß mit eurem selbst geschaffenen Untergang.

Ich bin selber Arbeitnehmer, im Verkaufs- und Dienstleistungssektor, das zur Info.
Und ich muss halt mehr/härter malochen, weil kaum was Brauchbares zur Unterstützung nachkommt.
Viele Projekte, die wir angehen wollen, können wir derzeit nicht umsetzen, weil auch nur halbwegs brauchbare Leute fehlen.
Und die, die man halt heute bekommt, die keinen Bock haben, zu spät kommen, nur drauf warten, dass Feierabend ist, die ich aber dann trotzdem noch quasi mit durchziehen/mühsam anlernen soll, sollen direkt das Gleiche verdienen wie ich -oder mehr?
Damit hätte ich schon ein persönliches Problem, weils einfach nicht fair wäre, ich würde dann ebenfalls wieder mehr fordern (oder wechseln, könnt ich aktuell problemlos) und die Spirale würd sich weiter drehen.
Dabei kommen Preise für Dienstleistungen jetzt schon vielen Kunden unbezahlbar vor - und derzeit sinkt dabei, aufgrund fehlender Leute, oft auch noch die Qualität und/oder es dauert ewig, bis mal jemand zum Kunden raus kommt.

Erstaunlich, dass einige hier dennoch auf der „Das habt „Ihr“ jetzt davon, direkt einen Elfenbeinturm für jeden Nichtsnutz, egal wo‘s auch immer herkommen mag, wer nichts drauf und keinen Bock hat ist viel zu lange von den Inhaberpatriarchen unterbezahlt worden!“-Welle reiten und dann dennoch von „leistungsgerechter Bezahlung“ reden.
So kommt es jedenfalls rüber und das stimmt mich als Fachkraft in Führungsposition (zu der ich mich durch Leistung hochgearbeitet habe), die einen Leistungsanspruch an sich selber hat und (obwohl sie gehaltstechnisch weit unter den teils ausufernden Gehältern, die andere hier von sich mal gegannt haben, liegt) das Gefühl hat, dafür auch halbwegs adäquat entlohnt zu werden, im Vergleich zu dem, was die eigene Arbeit für das Unternehmen eben auch an Geld erwirtschaftet, sorgenvoll.
„Ihr“ müsst Euch über die letzten Jahre ja echt ganz schön ausgenutzt vorgekommen sein - Euer Chef hat allen Ernstes etwas Leistung und Initiative von Euch erwartet und Euch dafür nicht direkt Millionen ausgeschüttet - was erlaube?!
Ich würde natürlich ebenfalls am liebsten alles für nichts bekommen.
So funktioniert die Welt in der wir (gerade hier in Deutschland) leben aber nunmal nicht, so kann sie nicht funktionieren.

Letztendlich ist es der Kunde, der mit seinem Portmonnaie entscheidet „mehr als X Euro zahle ich für Produkt oder Dienstleistung Y nicht“.
Da ist das Gehalt Z, das man seinen Mitarbeitern dafür dann ausschütten kann, eben auch endlich.
So realistisch muss man einfach sein.


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