Thema:
Re:Die Angst vor dem EV-Run… flat
Autor: Sven Mittag
Datum:03.04.23 21:30
Antwort auf:Re:Die Angst vor dem EV-Run… von hellbringer

>>Oh… selbst auf dem Land mit hoher Eigenheimdichte ist es utopisch. Wir haben in der Garage vorsorglich 2 Schnelllader verbauen lassen, obwohl wir zu dem Zeitpunkt kein E-Auto hatten. Grund u.a. war, dass das Wohngebiet laut Stromanbieter nur für 4 22kw-Ladesäulen vom Netz ausgelegt ist. Sobald mehr kommen sollen, müssten sie das komplette Netz im Wohngebiet erneuern.
>
>Durch intelligente Ladesteuerungen könnten aber auch über die gleiche Anzahl an Stromleitungen mehr E-Autos bedient werden. Man könnte den Ladevorgang je nach Auslastung des Stromnetzes steuern. Drehen z.B. alle zu Mittag gleichzeitig ihren E-Herd auf, wird eben das Laden des Autos für diesen Zeitraum unterbrochen oder zumindest gedrosselt.
>


Blöd nur, wenn du halt auf dem Land auf dein Auto angewiesen bist und auf einmal das
laden ausgesetzt wird, weil gerade alle Kochen. Kommst halt als Krankenschwester 2-3 Stunden später in die Notaufnahme. Who cares? Oder doch vielleicht das Ersatzauto für den Notfall, dass immer fertig getankt in der Drittgarage ist?

>Selbes Prinzip hast du ja auch bei einem Internetanschluss. Nur weil du z.B. eine 100 Mbit Leitung hast, heißt es ja nicht, dass diese 24/7 immer 100 Mbit liefert. Das geht auch gar nicht, denn dafür müsste man das Netz um ein vielfaches stärker ausbauen um eine garantierte Bitrate zu haben, was aber kaum jemand zahlen möchte.
>


Stimmt. Aber 25 % kriege ich garantiert immer und 50 % über die fast gesamte Dauer. Zudem ist ein Auto für die meisten Nicht-Nerds wichtiger als der Internetzugang.

>Genauso ist es nicht wirtschaftlich und auch nicht notwendig ein Stromnetz vorauszusetzen, bei dem 24/7 jedes Auto mit voller Leistung geladen werden kann.

Nochmal: Luxusfahrten sind auf dem Land nicht so häufig. Es ist häufig die einzige Art der Fortbewegung und muss funktionieren. Öffis kannst du knicken, da hier nüchtern kein wirtschaftliches UND ökologisch sinnvolles Konzept möglich ist, ohne massive Einschränkungen im Bewegungsradius. Da geht nicht mal so einfach ein Runterregulieren je nach Auslastung. Zumal die Leistungsdifferenz aus zukünftig benötigt und durch das aktuelle Netz möglich nicht ein bisschen auseinander geht, sondern zumindest in den älteren Wohngebieten schlicht nicht umsetzbar ist. Unser Netz im hiesigen Wohngebiet wurde nicht mal eine Elektrifizierung der Heizungen bei allen Gebäuden verkraften. Von den massiven Peakleistungen durch (Schnell-)Laden will ich gar nicht anfangen.

Elektrifizierung unseres Energiehungers ist sinnvoll, sollte aber halt realistisch geschehen.


< antworten >