| Re:Definition Pazifismus |  |
>Nein, weil es immer Vermittler geben wird und weil die Bundesregierung ja einen Kurs verfolgt, der eben keinen Frieden bringen wird. Die Grundthese ist, dass Waffenlieferungen in welchem Umfang auch immer, zu einer ewigen Verlängerung oder zu einer Eskalation des Krieges führen, nicht aber zu Frieden.
Warum bist du dir da so sicher, das der Kurs der Bundesregierung keinen Frieden bringen wird? Carlo Masala bspw. argumentiert, das gerade die Waffenlieferungen ein wichtiger Schritt zum Frieden sind, weil sie dazu führen, das Russland davon ausgehen muss, bei einer Fortsetzung des Kriegs immer schlechter dazustehen und immer mehr bereits eroberte Gebiete wieder zu verlieren, evt. sogar die Krim. Und solche Situationen sind historisch gesehen halt die Situationen in denen Friedensverträge geschlossen werden. Das scheint mir jetzt ein nicht so einfach vom Tisch zu wischendes Argument zu sein. Welche Motivation hätte Russland denn zum jetzigen Zeitpunkt einem Friedensvertrag zuzustimmen? Das kann doch eigentlich nur klappen, wenn man ihnen weit mehr anbietet als sie davon ausgehen militärisch erreichen zu können.
Gleichzeitig scheint mir deine Grundthese doch auch sehr seltsam: Du schreibst „Waffenlieferung in welchem Umfang auch immer“ führen zu einer Eskalation bzw. zu einer Verlängerung des Kriegs. Demnach wäre es also besser, wenn man der Ukraine keine Flugabwehr geliefert hätte und von den russischen Raketen, Marschflugkörpern und Dronen alle ihre Ziel erreichen würden anstatt das 90% abgefangen werden? Das würde doch nur mehr Leid bei der Zivilbevölkerung erzeugen. Dann wäre jetzt die kritische Infrastruktur vollständig verstört, statt zumindest noch eine gewisse Grundversorgung zu ermöglichen. Viel mehr Menschen wären gestorben und viel mehr Wohngebäude wären zerstört. Und russische Flugzeuge hätten dann wohl auch die Lufthoheit erlangt und könnten noch viel mehr Ziele in der gesamten Ukraine zerstören. Wo liegt da der Vorteil?