Thema:
Re:Oh je... flat
Autor: Mampf
Datum:22.02.23 12:45
Antwort auf:Re:Oh je... von suicuique

>>Und das ganz entscheidende ist immer noch: Hätte die Ukraine in der Vergangenheit keine Waffenlieferungen erhalten, wäre sie heute nicht mehr existent. Aber das scheint ja für die Unterzeichner nicht so wichtig, wo doch die Ukraine ohnehin in ihrem Pamphlet nur als Nebendarsteller erwähnt wird.
>
>Die Antwort darauf ist ganz simpel:
>Im Manifest geht es im Grunde zu keinem Zeitpunkt um die Ukraine, sondern um die Sorge und Angst vor einer drohenden Eskalation (<- damit sind nicht die Kampfhandlungen in der Ukraine gemeint!). Zum einen wird das mehrfach explizit so ausgesprochen, zum anderen lassen die vielfältigen offenen Fragen wie man konkret mit der Situation in der Ukraine umgehen soll keinen anderen Schluss zu.
>
>Und auch wenn ich persönliche Sorgen über eine RUS/NATO Eskalation komplett nachvollziehen kann, so ist dieser Aufruf letztlich insofern schäbig als dass einem die vermeitliche(!) eigene Sicherheit wichtiger ist als die Ukraine. Sie ist schlicht das genehme Opfer das "man" zu bringen bereit ist. Mehr ist da nicht ...
>
>Der Friedensanstrich den sich dieses Manifest gibt ist nicht mehr als das Feigenblatt für die eigene Angst.



Finde den Vorwurf sehr valide. Die eigene Angst (verständlich) in einem moralisch überlegenen Korsett zu verstecken. Das ist falsch, und ich denke, dass an der Stelle die Idee des Pazifismus vorgehalten wird.

Umgekehrt sehe ich aber auch das Problem, dass die eigene Angst vor Russland als invasor hinter einer moralischer vernatwortung gestellt wird. Nicht dass ich eine moralische Verpflichtung in der Hinsicht für absurd halte, aber es ist eine Frage, die immer wieder kritisch betrachtet werden muss, und kein freifahrtschein bedeutet.


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