Thema:
Re:Oh je... flat
Autor: 677220
Datum:22.02.23 11:44
Antwort auf:Oh je... von Boabdil

>>"Es ist sonderbar, wenn Kriegsrhetorik als Ausdruck von Moral aber Friedensrhetorik als Ausdruck von Unmoral bewertet wird. Es ist nicht gut, wenn die Leute, die für Eskalationsbereitschaft werben, als klug und mutig, und diejenigen, die vor einer Eskalationsspirale warnen, als töricht und feige bezeichnet werden. Es ist fatal, wenn Wörter wie Kompromiss, Waffenstillstand und Friedensverhandlungen als Sympathiekundgebungen für Putin gelten und so ausgesprochen werden, als wären sie vergiftet."
>
>Das übliche Opferverhalten nach dem Credo: Wir werden als Putinversteher abgestempelt, wenn wir für Friedensverhandlungen sind und ein entsprechendes Manifest unterzeichnen.
>
>Man entzieht sich einfach auf billigster Weise der Fundamentalkritik und muss >nicht einmal mehr seine Thesen mit Argumenten belegen.


>Wenn man aber etwas fordert und nicht einmal ansatzweise die folgenden Fragen >skizzieren kann:

Ob jemand der für oder gegen etwas eintritt, das nur tun sollte, wenn er einen entsprechenden alternativen Lösungsvorschlag hat, möchte ich erstmal bezweifeln.

Aber selbst wenn das so wäre, dann wäre diese Argumentation andersherum ja auch zutreffend. Was ist eigentlich das Ziel derjenigen, die für Waffenlieferungen sind?
Dass die Ukraine, ja was eigentlich: nicht verlieren darf/ gewinnen muss/ Rußland nicht gewinnen darf/ Rußland verlieren muss (dieses Durcheinander sagt schon viel aus) ist ja total unkonkret und was heißt das denn genau? Wie soll es erreicht werden? Was man überhaupt will und was dazu notwendig ist, das wird ja ebenfalls nicht gesagt, wahrscheinlich, weil es auch hier keine Lösungen gibt.

>1. Wie soll Putin zu Verhandlungen überredet werden?
>2. Wie sollen konkrete Zugeständnisse seitens der Ukraine und seitens Russland >aussehen?
>3. Wie soll sichergestellt werden, dass das Abkommen nicht wieder morgen gebrochen >wird?
>4. Was passiert dann eigentlich mit den zahlreichen Kriegsverbrechen? Werden die >dann nicht mehr geahndet?


>Und das ganz entscheidende ist immer noch: Hätte die Ukraine in der Vergangenheit >keine Waffenlieferungen erhalten, wäre sie heute nicht mehr existent. Aber das >scheint ja für die Unterzeichner nicht so wichtig, wo doch die Ukraine ohnehin in >ihrem Pamphlet nur als Nebendarsteller erwähnt wird.


< antworten >