Thema:
Re:Editieren geht ohne loggin leider nicht daher hier: flat
Autor: OneMarcArmy
Datum:15.02.23 11:59
Antwort auf:Re:Editieren geht ohne loggin leider nicht daher hier: von Telemesse

>>War jetzt dort. In Fensternähe ist über Nacht ein Stück von ca. 5qm Putz von der Decke gekommen und hat dementsprechend die Raufasertapete mit runtergerissen. An anderen Stellen im Zimmer hat sich zwar teilweise die frisch aufgetragene Farbe wieder gelöst, aber der Putz scheint noch zu halten. In den anderen Räumen (Schlafzimmer, Wohnzimmer, Flur) sieht alles normal aus, ohne dass da was passiert ist.
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>>An den Randstellen kann man erkennen, das dort zwischen Putz und Betondecke eine Lücke ist, der Putz dort also nicht mehr richtig an der Decke klebt. Die Vermieterin (sowieso ein ziemlicher Drachen) wollte direkt dem Maler die Schuld in die Schuhe schieben - er hätte die Heizung höher drehen müssen beim Streichen (steht derzeit auf 1, da ja seit 8 Wochen niemand mehr in der Wohnung ist). In unserem Beisein hat sie auch mit ihrer Firma gesprochen, die Arbeiten für sie in dem Bereich erledigt - die meine auch, dass das mit der Heizung nicht zu tun hätte, sie aber den erstmal gegutachten müsste.
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>>Ich kann da weder bei uns noch beim Maler ein Fehlverhalten feststellen. Nichts hat darauf hingewiesen, dass da die halbe Decke nach dem Streichen abfällt. Das Zimmer muss jetzt jedenfalls eine komplett neue Decke bekommen - wer die Kosten dafür tragen wird, steht noch in den Sternen. Was für eine Scheiße.
>Ich befürchte da gibt es keine simple Antwort. Letztendlich ist ein Schaden entstanden und jede Partei behauptet was anderes. Das einfachste und empfehlenswerteste ist natürlich immer sich gütlich zu einigen. Sollte das nicht möglich sein und der Vermieter die Kaution nicht rausrücken wäre der Klageweg die ultima ratio. Das Problem ist aktuell jedoch die Beweissicherung bzw. die neutrale Beurteilung des Schadens. Wenn sich da jeder auf Aussagen "seines" Handwerkers beruft wird man da vermutlich nicht weiter kommen.
>Mein Tip wäre: Versuchen mit dem Vermieter über die Sache zu sprechen und gemeinsam einen neutralen Fachbetrieb auszuwählen, der die Sache begutachtet und eine Stellungnahme zu den Schäden abgibt. Sollte das nicht klappen dann solltet ihr alles mit Fotos dokumentieren und selbst einen Malerbetrieb kontaktieren, der mal eine kurze Stellungnahme zu den Schäden abgibt. Dies dann dem Vermieter mitteilen und dazu schreiben das während der Durchführung der Schönheitsreparaturen massive bauliche Schäden aufgedeckt wurden die von euch nicht zu vertreten sind.
>Sollte der Vermieter dann trotzdem nicht mir der Kaution rausrücken oder euch sogar noch zusätzliche Kosten aufbürden wollen bleibt schlußendlich nur der Klageweg.
>Positiv ist dabei für euch das die Rechtssprechung generell äußerst Mieterfreundlich ist. Die Chancen auf Erfolg vor Gericht würde ich daher als sehr hoch einstufen.
>Das Negative für euch: Solche Prozesse sind generell immer ein pain in the ass für alle Beteiligten und kosten alle immer erst mal Zeit, Geld und Nerven und der Ausgang ist entgegen aller Prognosen immer ungewiss. Meist kommt es in solchen Fällen auch nicht zu urteilen weil die Gerichte in den ersten Güteverhandlungen immer Vergleiche/Einigungen anstreben. Wenn dies passiert bleibt aber eben auch jeder auf seinen bisheriken Kosten (Prozess/Anwaltskosten) sitzen.


Wollte mal kurz erwähnen, dass ich das wirklich super finde, dass Du Dir bei solchen Themen die Zeit nimmst und so detailliert antwortest.


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