Thema:
Re:Wir spielen eigentlich immer alte Klassiker flat
Autor: Xtant
Datum:13.02.23 15:04
Antwort auf:Wir spielen eigentlich immer alte Klassiker von Murdoc

Da hängt mMn 8und (Erfahrung) viel davon ab, wie schnell sie beim Erklären eines Spiels "dichtmachen". Moderne Brettspiele (die Allermeisten) sind halt - in irgendeiner Art und Weise - schon darauf ausgelegt, dass man Entscheidungen treffen muss, die wiederum was auslösen. Das alles ist bis zu einem gewissen Grad berechenbar, es steckt also Taktik, oft auch richtige Strategie dahinter. Man muss halt tatsächlich auch was "können".

Monopoly ist aus heutiger Sicht einfach nur spielerischer Abschaum. Und eigentlich auch die Siedler, weil es sich bis zu einem gewissen Grad von selbst spielt.

Was moderne Brettspiele in der Entwicklung über die letzten 20 Jahre schon ausmacht, ist die steigende Komplexität. Das meint weniger den reinen Anspruch - es werden einfach viel mehr Details eingewoben. Vor 20 Jahren kamen selbst "kennerspiele" oft mit fünf, sechs Seiten Spielregel aus. Heute haben selbst Familienspiele oft mindestens 10 Seiten Regeln. Das muss man in gewisser Weise abkönnen.

Von daher ist es IMO echt schwierig, konkrete Tipps zu geben (da werden eh noch genug kommen). Wollt ihr "klassische" Brettspiele? Oder was mehr Richtung Partyspiel? Oder Ameritrash mit zig Miniaturen? (Quasi-HeroQuest-Erben kommen jedes Jahr zig Neue raus).

Für den Anfang etwas supersimples wie Lama? Oder gleich voll rein?

IMO wäre ein 10, 15 Jahre alter Klassiker wie "Säulen der Erde" oder "Stone Age" vielleicht nicht das Verkehrteste zum Reinschnuppern. Die sind aber meistens OOP und deshalb auch gebraucht recht teuer, da immer noch gesucht.

Cascadia habe ich selbst noch nicht gespielt; könnte aber tatsächlich eine gute Überlegung sein.

Gute Spiele, die man recht günstig bekommt, wären z.B.:
- Rote Kathedrale: Schöner Einstieg in die welt der typischen modernen Euros. Schon für 19,99 zu finden.
- Flamme Rouge: Radrennspiel - muss man halt von der Thematik her mögen.

Eine schöne "Tischpräsenz" hat z.B. FlameCraft, bei dem man Drachen als Arbeiter nutzt, um die Geschäfte seiner Stadt auf Vordermann zu bringen.

Wenns etwas "größeres" (und teureres) sein darf, vielleicht Scythe. Da ist ein bisser Risiko- und Computerspielflair mit drin.


Was IMO an der Brettspielwelt wirklich genial ist: Spiele altern sehr langsam; und es kommen jedes Jahr wirklich SEHR viele gute heraus. Im Prinzip ist die Auswahl an Spielen, mit denen Ihr Spaß haben könnt, locker vierstellig(!).


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