Thema:
Re:Kommt immer auf die Zielsetzung an: flat
Autor: hellbringer
Datum:30.01.23 23:36
Antwort auf:Kommt immer auf die Zielsetzung an: von king_erni

>Allen Gruppen gemein ist, dass sie eigentlich immer mehr wollen, als sie selbst realistisch erwirtschaften können. Jemand der 10k netto im Monat hat, will gern lieber 100k verdienen.

Ja und nein, denke ich. Sicher würde jeder gerne mehr Geld verdienen. Die Frage ist aber immer zu welchen Preis. Nimmt man lieber einen Job, bei dem man zwar mehr verdient, dafür aber nach 3 Jahren ein Burnout hat? Oder lieber einen Job, bei dem man weniger verdient, aber sein Leben genießen kann?

Und im Endeffekt zählt ja nicht nur das Einkommen, sondern wieviel man ausgibt. Ich zum Beispiel schaue, dass meine Fixkosten möglichst gering sind. Dafür hab ich dann auch jedes Monat ausreichend "Spaßgeld", mit dem ich es mir gut gehn lassen kann. Andere haben eine 4-stellige Wohnkreditrate, dann noch ein Leasingauto, sind vielleicht noch Raucher, usw. was schon mal die fixen Ausgaben deutlich nach oben treibt und daher weniger Geld für spontane Ausgaben übrig bleibt.

Die Frage ist, wer ist glücklicher? Macht Geld immer glücklich? IMHO nein. Geld macht nur das Leben einfacher. Im Endeffekt ist die Anhäufung von Unmengen an Geld ein Cheat-Mode fürs Leben. Stell dir ein Computerspiel vor, dass du mit Cheats spielst. Macht es Spaß? Anfangs wohl schon, aber irgendwann wird es langweilig, du verlierst die Lust daran, es gibt kein sinnvolles Ziel mehr. Deswegen rutschen auch viele reiche Leute in Depressionen, Suchtprobleme, etc. ab. Sie haben alles, außer einen Sinn im Leben. Einige können damit umgehen, suchen sich neue Herausforderungen, quasi eine neues Spiel, das sie spielen können. Aber das muss man eben auch können.

>Rein durch Erwerbsarbeit wird man allerdings in der aktuellen Situation nicht “reich” werden.

Die meisten können sich wohl in Zukunft gar kein eigenes Haus mehr leisten. Ich zumindest könnte mir das nicht mehr leisten, dabei stehe ich finanziell nicht so schlecht da. Aber gehts mir schlecht? Überhaupt nicht. Muss ich unbedingt reich sein? Nicht wirklich. Würd ich mich darüber freuen wenn doch? Natürlich. Aber die Frage ist zu welchem Preis.


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