Thema:
Re:Ach...Fuck flat
Autor: Pezking
Datum:24.01.23 12:14
Antwort auf:Ach...Fuck von Droog

>>Es folgt nun eine molekularbiologische Bestimmung um anschließend mit den passenden Mitteln dagegen vorzugehen.
>>
>>Auf dem Plan steht eine medikamentengestützte Therapie, eine Chemo und Immuntherapie.
>>Da der Krebs nun nachgewiesen ist, kann man direkt mit einer Bestrahlung des Herdes im Kreuzbein beginnen. Donnerstag hat sie bereits einen Termin bei den Strahlenärzten.
>>
>>Heilung sei grundsätzlich nicht möglich, aber man ist guter Hoffnung den Krebs zu stoppen oder zurückzudrängen. Es gab keine Prognose und es wurde ausdrücklich ihr guter Allgemeinzustand gewürdigt.
>
>Was heißt das genau? Der Krebs/Tumor bleibt für immer in der Lunge, kann aber mit entsprechender Behandlung stagnieren?


Ich kann da mal als Laiensicht ein wenig ausholen, habe vor 15 Jahren nach der Krebsdiagnose bei meiner damals 27-jährigen Frau einiges gelernt (Disclaimer: Mein Wissensstand ist also von 2007):

Sobald der Krebs gestreut hat, verliert man augenblicklich die Aussicht auf den Status "heilbar". Ob der Tumor danach noch erfolgreich rausoperiert wird oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Und komplett hoffnungslos ist die Lage dann auch noch nicht zwangsläufig.

Über die Chemotherapie versucht man systemisch, möglichst viele Mikrometastasen im ganzen Körper zu killen. Denn die können dafür sorgen, dass der Krebs auch andere Organe als das ursprünglich erkrankte befällt. Wie erfolgreich das ist, sieht man letztendlich daran, wie lange der Patient danach gesund bleibt.

Bei meiner Frau war noch kein lebenswichtiges Organ vom Brustkrebs befallen, jedoch war an einem entnommenen Wächterlymphknoten nachweisbar, dass der Tumor gerade im Begriff war zu streuen. Das war ausschlaggebend dafür, dass sie eine Chemotherapie machen musste. Sicher ist sicher - gerade bei einer so jungen Patientin, die gerne noch 50+ Jahre leben möchte.

Man hatte sich dann dafür entschieden, erst die Chemo zu machen und danach den Tumor zu entfernen. Das Risiko hielt man für vertretbar, und der große Vorteil, den man sonst nicht hat: Man konnte während der Chemo kontrollieren, ob das Medikament auch zum Tumor passt. Während der Therapie ist der Tumor geschrumpft - ergo war es damit auch sehr wahrscheinlich, dass man mit der passenden Waffe gegen mögliche Mikrometastasen sonstwo im Körper vorgeht.


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