Thema:
Re:Pfui: Steuerbescheid heute (!) in ELSTER bereit flat
Autor: Zinkhal
Datum:22.12.22 10:34
Antwort auf:Re:Pfui: Steuerbescheid heute (!) in ELSTER bereit von Pfroebbel

>>>>>>Der sog. "Weihnachtsfrieden" ist immer nur zwischen den Feiertagen. Und der bezieht sich im Regelfall auch nur auf Mahnungen/Vollstreckungen. Bescheide gehen eigentlich immer raus. Gerade dann, wenn das Teil mehr oder weniger vollautomatisch veranlagt wird.
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>>>>>Das kannte ich gar nicht mit dem "Weihnachtsfrieden". Aber so automatisch kann die Bearbeitung nicht sein, letztes Jahr ging es erheblich schneller.
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>>>>Da läuft im Hintergrund eigentlich eine Risikoeinstufung des Finanzamtes. Das geht von "den ziehen wir vollständig auf links" bis zu "kein Risiko ersichtlich, Angaben sind plausibel und wir müssen nur noch auf ok drücken".
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>>>Bei den gescannten Erklärungen die im Filter nicht aufstoßen und kein Vermerk gespeichert ist muss keiner irgendwas drücken. Die geht einfach so durch in NRW.
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>>Ah, okay. War mir gar nicht mehr so bewusst. Dachte, dass mindestens das "okay" gegeben werden muss.
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>>>>Aber auch die fristgemäße Einreichung der Erklärung sowie die Beantwortung etwaiger Fragen innerhalb der behördlichen Fristen spielen (zumindest in NRW) eine Rolle.
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>>>Nicht fristgemäße Abgabe einer Arbeitnehmer Erklärung führt nicht zur Aussteuerung bei der maschinellen Bearbeitung.
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>>Echt? Das mir erst letztens noch ein Dozent auf einem Seminar so gesagt. Der war aber vom FA, der wollte uns Berater wahrscheinlich nur dazu motivieren, alles fristgemäß zu erledigen. ;) Aber gut zu wissen.
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>Wobei da gab es ja vor einiger Zeit das man immer Verspätungszuschläge festsetzen soll. Aber wie streng das aktuell gehandelt wird weiß ich nicht.
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>>>>Wenn der Bescheid innerhalb von ein bis zwei Monaten da ist, wird keiner händisch was kontrolliert haben.
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>>>Das ist so nicht korrekt.
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>>Die Aussage hatte ich von einem meiner Angestellten, der bis Ende letzten Jahres noch beim FA gearbeitet hatte. Er meinte, so gut wie jeder Sachbearbeiter hinkt hinterher. Alles was innerhalb von zwei Monaten an Bescheiden eintrudelt, wird kaum händisch angefasst worden sein.
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>Bei uns wird erst mal alles auf Papier gescannt. Geht das durch den Risikofilter ist es raus. Kommt ein Hinweis geht die Erklärung in den Stapel wenn sie dran ist muss der Bearbeiter den Hinweis bearbeiten. Ob er sich da dann wirklich mit beschäftigt oder nur weg drückt ist natürlich beides möglich.
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>Als ich vor acht Jahren rum mal noch AN Erkl gemacht hab wurden die Elster ohne Papier aus dem digitalen Posteingang geholt und prüfberechnet. Wenn kein Hinweis kam waren die auch direkt automatisch freigegeben.
>Es ist sicher so das mancher Bearbeiter morgens direkt in den Elster Eingang schaut und mal alles prüfrechnet. Dann ist alles einfache direkt mal weg und geht immer sehr schnell (imo empfehlenswert wegen der Durchlaufzeit) oder ob er auch den digitalen Eingang streng nach Reihenfolge macht. Kann aber auch sein das Elster mittlerweile immer automatisch einmal bei Eingang gerechnet wird (wobei mir das fast zu modern für NRW vorkommt).


Interessant. Danke für die Erläuterungen.
Eigentlich müsste jeder Berater mal ein Praktikum bei der Verwaltung machen (und umgekehrt), damit man selbst mal mitbekommt, wie es beim jeweils anderen im Detail läuft. Würde die Abläufe für beide Seiten deutlich verbessern. ;)

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>>>Dauert es bis zu 6 Monate, wird zumindest einer mal rüber geschaut haben und nach Erklärungseingang abgearbeitet haben. Und dauert es noch länger, hat das Finanzamt alle Sachbearbeiter in die Grundsteuerstelle abgezogen. ;)


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