| Re:Das rumzureissen ist ne irre Herausforderung f. rot-grün |  |
>Und Atomstrom abzuschaffen (was der größte Fehler von Merkel war) waren die Grünen sicher nicht gegen.
>
Merkel hat den Atomstrom nicht abgeschafft, das waren entweder die SPD/Grünen (politisch) oder Helmut Kohl (praktisch). Das Aus für die AKWs wurde bereits 2002 im Bundestag beschlossen, bei einem gleichzeitigen enormen Ausbau der erneuerbaren Energien. Wo wir nach diesen Plänen heute stünden, ist diskutabel. Dann hat die Union versucht, erst die Laufzeiten zu verlängern (2010) und nach Fukushima (2011) sogar stärker Vollgas beim Atomausstieg zu geben, indem sieben AKW gleich direkt abgeschaltet wurden – um dann der Energiewende gleichzeitig jede Menge Steine in den Weg zu legen.
Da allerdings das letzte neue AKW in Deutschland 1990 ans Netz ging und nichts mehr neu gebaut wurde, war der Atomausstieg in der Realität schon damals beschlossen. Aufgrund der hohen Sicherheitshürden in Deutschland vermute ich nämlich, dass kaum ein AKW über die avisierten 40 Jahre Laufzeit hinausgekommen wäre. Es ist auch völlig unklar, was bei der vorgeschriebenen 10-Jahres-Prüfung (seit 3 Jahren überfällig) der drei derzeit noch laufenden AKW herauskommen würde – einige der nun aufgetretenen Probleme in Frankreich wurden erst dadurch entdeckt. Tschernobyl spielte bei der damaligen Entscheidung gegen Neubauten sicherlich eine gewisse Rolle, ich vermute aber eher, dass die enormen finanziellen Belastungen für den Haushalt viel stärker den Ausschlag gaben.