Thema:
Re:Grundsätzlich... flat
Autor: token
Datum:01.12.22 11:40
Antwort auf:Re:Grundsätzlich... von Telemesse

>Gut aber die Realitäten sind doch aktuell (und höchstwahrscheinlich zukünfig auch) völlig andere.
>Schon jetzt kriegst du nur mit großer Mühe überhaupt brauchbare Leute um offene Stellen zu besetzen. Der Arbeitsmarkt ist also sehr Arbeitnehmerfreundlich. Ich hab gerade fast 7 Monate gebraucht um eine offene Buchhaltungsstellen zu besetzen und das bei sehr guten Konditionen (14 Gehälter, 36 Stundenwoche, völlig flexible Arbeitszeiten, HO Möglichkeit u.v.m.). Wer da meint mit Arbeitnehmerunfreundlichen Verträgen Erfolg haben zu können hat imo den Schuss nicht gehört.


In spezifischen Jobs ist das so, in der Breite würde ich gerade auf die Größe des Niedriglohnsektors schauend nicht davon ausgehen. Ich sage ja nicht dass erhöhte Flexibilitäten ALLEN Arbeitnehmern zum Nachteil gereichen. Ist man gefragt eröffnet dass natürlich auch einem Arbeitnehmer zusätzliche Verhandlungsmasse darüber wie du am liebsten eingesetzt werden möchtest. Stichwort 24-Stunden-Mutti die auch angeführt wird.
Arbeitgeber sind da natürlich gut beraten im werben um Fachkräfte möglichst attraktive Angebote zu schaffen, und keine welche die gesetzlichen Spielräume bis in den letzten Winkel zum eigenen Vorteil aushöhlen, weil sie dann keine Bewerber kriegen. Dort erfüllt die Ausweitung der AG-Rechte aber auch keinen echten Zweck, da sie ja gar nicht gehoben wird.

Was ich jedoch heuchlerisch finde ist so zu tun als ob diese Insel den Arbeitsmarkt in seiner Breite spiegeln würde. In erster Linie gehen diese Hebel an die AGs und speziell bei dem ganzen Schindluder der schon heute im Niedriglohn-Sektor getrieben wird, braucht man nur 1 und 1 zusammen zu zählen um zu verstehen was die Konsequenzen für dortige Angestellte wären. Genau dort kommen Hebel auf die Welt die dann auch genutzt werden, und zwar nicht von Arbeitnehmern sondern von Arbeitgebern die wissen dass das Konkurrenzprodukt zu ihrem Angebot die Arbeitslosigkeit ist.


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