Thema:
Was für ein Mist! Gibt's ne rechtliche Handhabe dagegen? flat
Autor: chifan
Datum:28.11.22 11:01
Antwort auf:Re:Blockheizkraftwerk Kostenverteilung Strom/Wärme von Telemesse

Ein Tag nach meinem Post, bin ich dann auf das gestoßen was du geschrieben hast. Contracting. Gefühlt das Abzockmodel der Energiebranche. Im Kaufvertrag stand zwar dass der Bauträger einen Wärmeliefervertrag abgeschlossen hat. Die Bedeutung des Ganzen war mir in meiner grenzenlosen Naivität nicht wirklich bewusst. Was ich dabei nicht gerafft habe ist, dass das BHKW in dem Neubau nicht "uns" gehört man also eine Wohnung in einem MFH ohne Heizanlage erwirbt. Das ist doch völlig bescheuert aber wohl auch vollkommen legal.

Ich sehe bei einem Neubau Null Sinn hinter so einem Vertrag, außer dass sich der Bauträger auf Kosten der Käufer die Kosten für die Anlage spart und seine Marge damit erhöht. Stattdessen zahlt der Energielieferant die Anlage und holt sich die Kosten über einen deutlich erhöhten Grundpreis von den Eigentümern wieder.

Mein Problem mit dem Ganzen: Der Bauträger schließt einen Vertrag ab, den er selbst nie bedienen muss. Bei uns gibt es eine Laufzeit von 16 Jahren (in der Regel wohl 10-15 Jahre), die vorher nicht gekündigt werden kann. Zudem verzichtet man auf die Abwendung einer Wegnahme der Anlage, wenn der Vertrag ausläuft *lol*. Das heißt, nach der Laufzeit gehört der Wohnungseigentümergemeinschaft noch nicht einmal die Anlage. Also muss man dann entweder bis zum Sankt Nimmerleinstag den Vertrag verlängern oder ne neue Anlage kaufen. Das ist doch ... Beschiss. Wie kann man einem solchen Vertrag zustimmen. Doch nur, wenn man den Vertrag nicht selbst erfüllen muss.

Die Wohnungseigentümergemeinschaft die diesen Vertrag übernimmt / übernehmen muss ist ja noch nicht gegründet. Hat man bei solch nachteiligen Bedingungen irgendeine Handhabe? Gibt es irgendeine Möglichkeit den Bauträger da kostenseitig mit ins Boot zu nehmen?

Btw. wurde schön beworben wie energieeffizient das Ganze ist und das 75% des Stroms durch die Anlage gedeckt werden. Das mag alles sein, nur finanziell haben die Käufer überhaupt nichts davon. Warmwasser + Heizung waren in unserer alten Wohnung bei nahezu gleicher Wohnungsgröße etwa 700 EUR im Jahr. Jetzt wurden 2.300 EUR geplant *lol*. Ein Teil ist natürlich den gestiegenen Energiekosten geschuldet, die Masse aber garantiert dem deutlich höheren Grundpreis der über den Daumen gepeilt bei etwa 500-600 EUR im Jahr liegt.


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