Thema:
Re:Der Elon ist ja n richtiger Spaßvogel flat
Autor: Killersepp (deaktiviert)
Datum:25.11.22 15:55
Antwort auf:Re:Der Elon ist ja n richtiger Spaßvogel von Mampf

>>Nein, natürlich nicht. Ich bin auch nicht der Meinung, dass ihn jemand umbringen sollte - ich habe lediglich ein moralisches Urteil geäußert, in zugegebenermaßen krokanter Weise. Mit seinem Tod wäre ja auch nichts getan, da sofort das nächste "Genie" durch pures Glück nachrücken würde. Das System ist das Problem, das die Existenz von Menschen wie Musk überhaupt erst möglich macht.
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>Jo, das konnte ich ja zwischen den Zeilen lesen. Ich halte aber eben solche Gesprächsentwicklungen ja mit für ein Problem in Sozialen Netzwerken. Also eben die Polarisierung bei solchen Plakativen Themen, die eine Spaltung und Frontenbildung begünstigen.  


Den Punkt nehme ich an, und ich gestehe auch ein, dass ich durch meine Erfahrungen in sozialen Medien da gewissermaßen etwas verroht bin. Ich bekomme bzw. bekam selbst täglich "Hope you die!" und "KYS" Messages. Was mich persönlich nicht die Bohne gejuckt hat - aber naja, der Ton hat halt zwangsläufig abgefärbt.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich Twitter so hasse - diese Seite ist quasi dafür maßgeschneidert, eben diese Spaltung voranzutreiben.
Und ich habe auch ein klein wenig Spaß zu Trollen, da muss ich ehrlich sein ;)

>>>NAch heutigen Maßstäben wäre er wohl nicht hingerichtet worden. Du befürwortest also die Todesstrafe? Wie bringst du das mit deinen humanistischen Werten in Einklang und wo setzt du die Grenze?
>>
>>Ich bin halt auch Pragmatiker, und daher kann ich die Todesstrafe tatsächlich unter bestimmten, extremen Bedingungen befürworten. Hätte z.B. ein Rudolf Heß den Strick statt lebenslang Spandau bekommen, wäre er als Gallionsfigur, um den sich die Nachkriegs-Neonazis scharen, weggefallen.
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>Ich kann die Ansicht verstehen, und pragamtisch betrachtet, je nach Land und Situation, kann das wohl der alternativlose aber bittere Weg sein. Aber du siehst sicherlich die Gefahr darin und umso leichtfertiger so eine Entscheidung getroffen wird, umso gefährlicher kann das sein.


Ja, natürlich. Und bitte komm nicht auf die Idee, dass ich meine Meinung leichtfertig habe.

>>Entspringt es meinen eigenen Trieben? Ein Stück weit, natürlich - wobei ich diese Meinung ganz sicher nicht für die überwältigende Mehrheit aller Menschen vertrete, die ich scheiße finde ;)
>>Ich kann mein Wertesystem aber durchaus ethisch begründen - ich habe eine sehr differenzierte Haltung zu politischer Gewalt, würde ich behaupten. Z.B. bin ich in der Lage zu erkennen, dass ausnahmslos jede:r - gleich welcher politischer Couleur - bestimmte Formen von politischer Gewalt befürwortet. (OK, außer Anarcho-Pazifisten, aber davon gibt es nicht viele.)
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>Das ist mir aber auch etwas zu Pauschal. Denn letzendlich legitimiert sihc ja so jeglsiche politsiche Gruppierung durch sich selbst, und wohin das führen kann  zeigen ja Länder die unter Bürgerkriege gelitten haben. Also moralisch ist das sehr wackelig, auch wenn ich zugeben muss, dass politische Gewalt ab einem gewissen Punkt (welcher schwer zu ermintteln ist) legitim, ja gar notwendig sein kann.


Ich hätte vielleicht etwas deutlicher sein sollen: Gefängnisse sind politische Gewalt. Grenzen sind politische Gewalt (sofern sie nicht offen sind). Das sage ich komplett wertfrei - es geht mir nur darum klarzustellen, dass auch der Staat ständig politische Gewalt ausübt.
Aber ja: Wo die Linie zu ziehen ist, ist extrem schwierig zu bestimmen; und die Gefahr der Eskalation ist immens. Die Russische Revolution war z.B. ein IMO ehrbares Unterfangen - gegen die Terrorherrschaft des Zaren war politische Gewalt ganz sicher gerechtfertigt. Nur ist das dann leider direkt in die Terrorherrschaft der Bolschewiken mutiert. Aus sehr komplexen Gründen (viele wissen z.B. nicht, dass die Entente während des Bürgerkriegs in Russland eingefallen ist) - aber letztendlich natürlich auch, weil ein Klima von Gewalt sich ganz schnell verselbstständigt.
Mir geht es hier nur um moralische Urteile, das ist alles.

> - aber wie gesagt, im Endeffekt läuft es bei mir auch nur auf "keine Träne nachweinen" hinaus.
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>Hey, das ist eine Formulierung, die ich wiederum ganz anders sehe. Auch bei saloppen Formulierungen, die zwar den Tod ausdrücken aber eben jenes klar machen wollen bin ich nicht so empfindlich. Habe ich doch an anderer Stelle mal scherzhaft ne Stelle aus "Per Anhalter" zitiert, wo es darum ging nach der Revolution Verantwortliche an die Wand zu stellen. Aber da hatte ich wohl auch den einen oder anderen auf dem falschen Fuß erwischt, und ich kann das schon verstehen, dass ohne Kontext der Spruch ziemlich daneben war.


Die Stelle kenne ich auch, und ich benutze den Spruch eher als ironische Übertreibung. Das kann man aber zum Glück per "!!11!1" kennzeichnen :D


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