Thema:
Re:EU: 240.000 Tote pro Jahr durch Feinstaub flat
Autor: hellbringer
Datum:24.11.22 22:19
Antwort auf:Re:EU: 240.000 Tote pro Jahr durch Feinstaub von ChRoM

>Um gegen Autos zu schießen, insbesondere auch gegen emissionsfreie E-Autos, wäre es aber essenziell zu wissen, welchen Anteil die Autos an allen Feinstaubemissionen haben. Davon auszugehen, dass das Auto schon schlimm sein wird, ist nicht wissenschaftlich. Follow the science, heißt es doch immer.

Simple Physik. Je schwerer das Fahrzeug, desto mehr Reibung und mehr Reifenabrieb, und desto stärker die Bremsen und höher der Bremsenabrieb.

Und simple Mathematik. Je größer das Verhältnis von Personenanzahl zu Gesamtgewicht, desto geringer der erzeugte Feinstaub pro Person. Radfahrer 80 kg + Fahrrad 20 kg = 100 kg pro Person. Autofahrer 80 kg + Auto 1420 kg = 1500 kg pro Person. Do the math...

Natürlich erzeugen LKWs noch mehr Feinstaub und auch der LKW-Verkehr sollte reduziert werden. Viele Transporte wären auch auf Schiene möglich, aber es wurde ja politisch möglichst viel dafür getan diese auf die Straße zu bringen.

Hinzu kommen lauter Sinnlostransporte wie Tiere in ein anderes Land zu transportieren, um sie dort zu schlachten und dann weiter zu transportieren, um sie dort zu verarbeiten und zu verpacken, usw.

>Laut Legende ist das nur der Anteil des Verkehrs. Uns interessieren alle Emissionsquellen.
>
>Hab auf die Schnelle das hier gefunden.
>
>[https://www.bfr.bund.de/cm/343/luftqualitaet-2020-situation-und-quellanalyse.pdf]
>
>PM10 Emissionen Straßenverkehr: 14 Prozent in 2019. PM2,5 20 Prozent. Das ist aber der gesamte Straßenverkehr, inklusive Nutzfahrzeugen. Wenn man Deine Grafik heranzieht, dann sieht man, dass schwere und leichte Nutzfahrzeuge für genausoviel PM2,5-Emissionen verantwortlich sind wie die komplette PKW-Flotte. Emissionen durch Reifenabrieb werden leider nirgends ausgwiesen.


Es steht zumindest dort:

"Anstieg der Emissionen aus dem Abrieb von Reifen, Bremsen, Straßenbelag, da Zahl der zugelassenen Fahrzeuge ansteigt"

Außerdem ist auch immer die Frage, an welcher Stelle welcher Feinstaub woher kommt. Dazu finde ich zumindest kaum gute Statistiken. Zum Beispiel der Feinstaub von Industrieanlagen wird in Industriezentren höher sein als woanders. Und der Anteil an Feinstaub von Verkehr wird an an vielbefahrenen Straßen höher sein. Die Frage ist da eher, wo leben die meisten Menschen? In dichtbebauten Städten mit viel Straßenverkehr oder in der Pampa neben einer Fabrik?

>Vor einigen Jahren gab's übrigens eine TU-Studie, in der die Wiener Straßenbahn denkbar schlecht wegkommt. Monyey-quote: "Laut einer Studie der TU Wien produziert Quarzsand als Brems- und Anfahrhilfe bei Straßenbahn und U-Bahn fast genauso viel Feinstaub wie Autoverkehr. Laut Wiener Linien kann aber nur Quarzsand verwendet werden."
>
>[https://wiev1.orf.at/stories/208568]


Das ist von 2007. Wie ist da der aktuelle Stand? Inzwischen fahren ja doch mehr neuere Straßenbahnmodelle in Wien. Bei den ULF war schon 2007 der Verbrauch um die Hälfte reduziert.

Und wieviel Feinstaub erzeugt die Bim? "Soviel wie der Autoverkehr" ist ziemlich nichtssagend. Insgesamt? Pro Person? Auf ganz Wien gerechnet oder nur in Straßen, wo Autos und Straßenbahn parallel fahren? Nur wenns nass und rutschig ist, oder auch bei Schönwetter?

Hab mal kurz nach dieser Studie gegoogelt und die soll angeblich von der KFZ-Lobby finanziert wurden sein. Kann man sich also denken, was da für Werte gemessen und wie die gedeutet wurden.

>Ich vermute aber, dass Du jetzt nicht mit demselben Enthusiasmus gegen Straßenbahnen auftreten wirst ...

Die Sache ist, alle Artikel die ich finde, verweisen auf diese eine Studie aus 2007. Selbst ein tiroler Artikel aus 2020 hat nur die Studie aus 2007 vorzuweisen:

[https://www.unsertirol24.com/2020/02/01/krebserregend-tram-eine-gesundheitsgefaehrdende-feinstaubschleuder/]


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