Thema:
Re:Möglich ist relativ und auch nicht gleich sinnvoll flat
Autor: Telemesse
Datum:22.11.22 18:36
Antwort auf:Re:Möglich ist relativ und auch nicht gleich sinnvoll von hellbringer

>>Ich hab hier aktuell täglich mit dem Thema zu tun und die Praxisergebnisse sind die, das es in den meisten Fällen im Bestand eben nicht ohne weiteres möglich ist auf Wärmepumpen umzustellen. Und ich rede jetzt hier weniger von Einfamilienhäusern sondern von Mehrfamilienhäusern die den Löwenanteil bei der energetischen Gebäudebetrachtung darstellen. Und was einem auch noch mal klar sein muss ist das die Vorlauftemperatur am Kessel nicht der Temperatur am Heizkörper entspricht. Wenn ich also in einer Wohnanlage in der DG Wohnung im 5 Stock 55 Grad am Heizkörper benötige da muss ich unten im Heizraum schon merklich höhere Temperaturen zur Verfügung stellen.
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>Also bei mir ist die Gastherme in der Wohnung. Wenn man diese durch eine Wärmepumpe ersetzt, muss es ja ziemlich egal sein ob ich im Erdgeschosse oder im 5. Stock wohne?


Bei einer Gasetagenheizung hast du ja ganz andere Faktoren/Probleme. Die Wärmepumpe steht ja nicht in der Wohnung wie eine Gastherme sondern muss irgendwo aussen an der Fassade oder am Dach befestigt werden. Dann brauchst du davor und dahinter geeignete Bereiche für die Luftansaugung und die Kaltluftausströmung. Dann musst du die Geräuschemmissionen beachten und Mindestabstände zu Nachbarwohnungen einhalten und du musst in der Wohnung einen Warmwasserspeicher aufstellen und diesen mit Leitungen mit der WP verbinden. Und mal ganz unabhängig von der technischen Machbarkeit hast du hier Bauliche Veränderungen an der Fassade und Eingriffe in die Gebäudehülle, für die du von Verwaltung oder WEG meist gar keine Erlaubniss bekommst. Bei Gebäuden mit Etagenheizungen dürfte es daher sinnvoller sein die erstmal auf eine zentrale Heizungs- und Warmwasserversorgung umzustellen und hier dann eine passende alternative Heiztechnik einzubauen.


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