| Möglich ist relativ und auch nicht gleich sinnvoll |  |
Die genannte Studie nutzt einem zur Beurteilung exakt gar nichts. Ob Wärmepumpen funktionieren und sinnvoll sind ist immer eine Einzelbetrachtung. Der Verbrauch eines Gebäudes ist dafür auch keine objektive Größe, die man ernsthaft in einer Berechnung als Grundlage ansetzen kann, da dieser immer abhängig vom individuellen Nutzerverhalten ist und keine Aussagen über den tatsächlichen Wärmebedarf des Gebäudes zuläßt.
Die relevanten Größen sind:
Wärmebedarf des Gebäudes: Dieser läßt sich anhand der Bauteile des Gebäudes ermitteln.
Heizleistung der Heizkörper in Abhängigkeit von Oberfläche und Vorlauftemperatur.
Art der Installation: z.b. Ein- oder Zweirohrkreisläufe. Länge und Volumen der Zuläufe.
Ich hab hier aktuell täglich mit dem Thema zu tun und die Praxisergebnisse sind die, das es in den meisten Fällen im Bestand eben nicht ohne weiteres möglich ist auf Wärmepumpen umzustellen. Und ich rede jetzt hier weniger von Einfamilienhäusern sondern von Mehrfamilienhäusern die den Löwenanteil bei der energetischen Gebäudebetrachtung darstellen. Und was einem auch noch mal klar sein muss ist das die Vorlauftemperatur am Kessel nicht der Temperatur am Heizkörper entspricht. Wenn ich also in einer Wohnanlage in der DG Wohnung im 5 Stock 55 Grad am Heizkörper benötige da muss ich unten im Heizraum schon merklich höhere Temperaturen zur Verfügung stellen.
Auch unter ökonomischen Gesichtspunkten ergibt sich durch die Umstellung im Bestand in der Regel kein Vorteil. Ich hatte hier in den letzten Wochen mehrere Sitzungen mit der lokalen IHK, Sachverständigen für Heiz- und Gebäudetechnik sowie Vertretern der lokalen Stadtwerke, Installationsbetrieben und der größeren Wohngebäudeverwaltern. Hintergrund war die Eruierung von realistischen Maßnahmen zur Optimierung der Wärmeversorgung der lokalen Bestandsgebäude. Ich werde hier mal was dazu posten, wird dann aber was längeres.