| Meinst du das ernst? |  |
...oder ist dein "Kampfgeblubber" Satire?
Wo ist denn Zinkhal irgendwem was neidig? Wo ist er unsolidarisch?
IMO markiert der Abschluss genau die Grenze, wo man trefflich drüber streiten kann, ob er nun gut ist oder nicht. Bin selbst unschlüssig. Auch kann man derzeit nur spekulieren, ob die zwei Jahre Laufzeit in der aktuellen Situation nun Banane sind oder sogar eher gut, da man nun immerhin zwei Jahre Planungssicherheit hat. Aber vermutlich ist das eben ein Hinweis darauf, dass eben ein klassischer Kompromiss gefunden wurde. Einer, mit dem beide Seiten (gut) leben können.
Einmalzahlungen finde ich persönlich nicht so dolle. Wie Vetinari richtig sagt - es fehlt die Nachhaltigkeit. Ich befürchte allerdings, dass es die Mehrheit der "Beschenkten" anders sieht und die Nachhaltigkeit nicht wirklich im Kopf hat. So kommen halt 1.500 Euro mal eben so aufs Konto - geil, Urlaub 23 gesichert.
Und ich bin garantiert nicht pro-AG oder jemand was neidisch. Und man kann nicht alle IG Metaller über einen Kamm scheren. Aber afaik verdient ein typischer Metallberufler im Schnitt alles andere als schlecht. Das Bild vom Ruhrpott-Stahlkocher, der sich zum Dumpinglohn kaputtarbeitet ist doch längst passe.
Ich weiß nicht, ob der Abschluss auch für unsere Branche (Post) eine Vorbildfunktion haben wird. Da läuft der aktuelle Tarifvertrag im Dezember aus und es wird fest mit Streiks gerechnet. Ich wäre da mit einem IG-Metall-ähnlichen Abschluss zwar schon auch enttäuscht, aber aus anderen Gründen.
Die Post sucht einerseits dringendst Leute, gleichzeitig ist der (übliche) Personalnotstand aber auch ziemlich hausgemacht. Und das Einstiegsgehalt ist nicht sooo weit vom aktuellen Mindestlohn entfernt. Gleichzeitig wird der Job immer anspruchsvoller. Die Post tut ja immer gerne so, dass sie in einem extrem hart umkämpften Gebiet der freien Wirtschaft agiert, bietet aber gleichzeitig Gehälter, die sich an einem zudem völlig veralteten System des öffentlichen Diensts orientiert. Und schon bei den "kleinen" Leitungspositionen wollen sie Leute mit viel Engagement, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, zahlen aber auch da nur starre Gehälter auf normalem Arbeiterniveau. Da ist das ganze System komplett veraltet.
Ja, der Streik ist unausweichlich und ich _hoffe_, er wird heftig. Dennoch bist du ein komischer Mensch: Gibst dich extrem links und stellst dich dann mit deinen 500-Euro-Lederschuhen da hin, haust plakative Schwurbler-Sprüche raus und beklagst die fehlende Solidarität beim Streik. Ja, toll. Ich kann mir den höchstens zwei oder drei Tage leisten, und so wird es vielen gehen. Und dafür, um bei ver.di Mitglied zu werden, macht sie im Alltag einfach einen zu schlechten Job.