Thema:
Re:Warum an Kunstwerken? flat
Autor: ChRoM
Datum:15.11.22 11:43
Antwort auf:Re:Warum an Kunstwerken? von Mampf

>Aber das ist doch der Witz. Der Zug, falls es ihn gibt, ist abgefahren. Es ist doch völlig illusorisch, dass zu erwarten, und die Hoffnung darauf zu setzen, wenn wir vor allem eh in einer Welt leben, wo der Wohlstand einer Minderheit vorbehalten ist. Sei doch so ehrlich und bezieh das wenigstens auf diese priviligiertre Gruppe.

Natürlich sind wir im globalen Kontext priveligiert. Das Ding ist nur: Den Wohlstand, den wir haben, wollen die Menschen in den aufstrebenden Volkswirtschaften auch. Denen wirst Du nicht erklären können, dass sie auf alles verzichten sollen, was wir über Jahrzehnte genossen haben. Es wird überhaupt nur gehen, wenn wir nachhaltige Technologien entwickel, die dort dann auch zum Einsatz kommen können. Und ja, vielleicht hast Du Recht und "der Zug ist abgefahren". Verzicht ändert daran aber auch nichts.

>Sorry, aber ich kann dich da null ernst nehmen. Einerseits tust du jetzt so soziale und mitfühlend, aber ich kann so ein gesabbel von offensichtlichen wählern konvervativer und liberaler Parteien (den Eindruck machst du halt). Nicht ernst nehmen. Null.

Ja, ich wähle tatsächlich konservativ/liberal. Inwiefern soll sich das damit spießen, dass ich auch sozial mitfühlend sein kann? Das ist eine hochspannende Entwicklung. Ursprünglich wurden mal AfD-Wähler angefeindet. Mittlerweile ist "konservativ"/"liberal" schon ein Schimpfwort und Vorwurf. Sorry, aber wann sind wir falsch abgebogen?

>Du willst nicht verzichten. Du bist nicht bereit, nur eine Kleinigkeit eingeschränkt zu werden.

Es wird im Endeffekt ein Mix sein müssen aus neuen Technologien und neuen klimafreundlichen Angeboten, auf die die Menschen freiwillig und gern umsteigen, weil es ihnen Vorteile bringt. Mit der Aufforderung zu _Verzicht_ und dem Anfeinden von allen, die angesichts der Aufforderung zu Verzicht nicht in Jubel ausbrechen, wird das nix. "Der Untergang ist nah, Ihr müsst verzichten!" ist doch keine Message, mit der man die Massen motiviert.

>Und meinst du nicht, dass auch in anderen Ländern die Erkenntnis ankommt, daß was getan werden muss? Und glaubst du nicht, dass wenn einzelne Länder vorpreschen, die anderen länder, bzw, andere Länder ja auch keine homogenenen Meinungen haben, eher bestärkt werden, diesen Weg zu gehen?

Ein Land ist dann ein Vorbild, wenn die anderen dort erstrebenswerte Entwicklungen sehen, die sie bei sich auch haben wollen. Wenn aus Deutschland wegen der in Folge der Energiewende hohen Energiepreise die Industrie abwandert (und ihren Dreck künftig halt woanders in die Atmosphäre bläst), wenn die Arbeitslosigkeit steigt, breite Bevölkerungsschichten verarmen, die Regierung aus dem Amt gejagt wird weil sie gegen die Bevölkerung Verzicht durchsetzen will, dann glaube ich tatsächlich nicht, dass irgendeine Regierung auf der Welt sagen wird: Das sind Entwicklungen, die wollen wir auch! Die Message wird eher sein: SO machen wir das mal sicher nicht.

>Also, du wirsft anderen vor,  nicht sachlich zu bleiben, bist aber null in der Lage, deine Argumentationsmuster mal zu reflektieren.

Sachlich bleiben bedeutet, dass man zum Sachverhalt argumentiert, statt User persönlich anzugreifen. Dass Du meiner Argumentation inhaltlich nicht zustimmst, macht meine Argumentation nicht "unsachlich".

>Schönen tag noch

Ebenso


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