Thema:
sehr ambivalent.... flat
Autor: Staabi
Datum:11.11.22 10:50
Antwort auf:Macht euch Auto fahren überhaupt Spaß? von Akima

Vorab, ich bin ein Fahrradmensch mit einer Schwäche für Autos...

Hab erst mit 24 den Führerschein gemacht, vorher sah ich einfach keine Notwendigkeit da ich im Alltag (Nähe Koblenz) alles mit dem Fahrrad erledigen konnte. Autos waren für mich immer eher Mittel zum Zweck, normale Alltagsautos lösen auch in mir keine besonderen Gefühle aus, mir ist es fast egal was für ein Auto ich im Alltag bewegen würde. Immer Neuwagen gekauft und diese so lange wie es geht gefahren. Autohistorie seit 1994 entsprechend unspektakulär:

95-2001 Opel Corsa B mit 45 PS
2001 - 2010 Toyota Yaris Verso (die umgefallene Telefonzelle) wegen Platz für Kinderwagen
2010-2019 (*2021) Citroen C3 Picasso Minivan
Seit 2019 Ford Focus 1.5 Active Kombi, Hauptsächlich wegen Job gekauft, bin recht viel in DACH zu Kundenbesuchen unterwegs, da ist ein Auto mit modernen Assistenzsystemen wie Abstandstempomat schon sehr angenehm. Ist mein Privatwagen, bekomme aber von der Firma Kilometergeld erstattet. Der Focus sieht nahezu ausschließlich Langstrecke (siehe unten), Abstandstempomat und Podcast an, sehr selten schneller als Tempo 130.

Also, bei Alltagswagen bin ich immer schon sehr leidenschaftslos gewesen - gleichzeitig habe ich eine Schwäche für klassische Sportwagen und vor allem klassische Geländewagen wie Jeep CJ, Wrangler, Land Rover Series, Toyota Landcruiser. Vor 6 Jahren den  Jugendtraum erfüllt und mir einen 1998er Jeep Wrangler TJ mit dem 2.5l Vierzylinder (für viele der "letzte echte Jeep") gekauft. Saisonkennzeichen 04-10, nur ein Bikini-Top, also kein Dach. Nur bisschen dickere AT-Bereifung, kein Chrom, kein Kuhfänger, sehr basic, sehr klassisch. Sommer-Sonne-Spaß Auto. Aber in den letzten beiden Jahren habe ich festgestellt das ich das mit dem Sommer-Sonne-Spaß nicht mehr so genießen kann. Fühlt sich falsch an angesichts der Herausforderungen vor denen wir klimatechnisch stehen. Also wird der Jeep nur noch genutzt wenn es irgendwo etwas weiter hin geht, zum Wandern oder eine MTB-Veranstaltung und der Focus bleibt dann stehen. Fahre den Jeep nur noch so 1.000km -1.500km im Jahr. Die machen aber durchaus oft noch Spaß, das Auto ist halt echt ein Traktor im Vergleich zum Focus. Verkaufen möchte ich ihn trotzdem nicht, macht sich auch gut in der halboffenen Garage.

Fahrräder hatte ich in der gleichen Zeit unzählige. Immer auch im Alltag. Und da ist das eCargo Lastenrad welches wir vor 2 Jahren angeschafft haben ein echter Gamechanger. Mein bald 17jähriger Sohn hat auch seit 1 1/2 Jahren ein alltagstaugliches eMTB (eSUV nennt man die Kategorie). *Wir hatten den Citroen noch als Zweitwagen behalten da ich auch schonmal ein paar Tage am Stück mit dem Focus unterwegs bin - nur haben wir recht schnell gemerkt das der nur noch stand. 2021 dann verkauft und keinen Nachfolger angeschafft. Im Umkreis von 15km fahren wir nur noch sehr selten Auto. Da muss ich wirklich sagen, da habe ich auch unterschätzt wie sehr ein eBike und ganz speziell ein eLastenrad dazu beiträgt noch mehr mit dem Rad zu fahren. Einkäufe inkl. Getränke usw, alles mit dem Rad. Und das sage ich als jemand der wirklich schon immer viel mit dem Rad erledigt habe.

Also, Auto fahren macht mir nur noch selten Spaß. Radfahren eigentlich immer, von den üblichen Konflikten aufgrund der mangelhaften Infrastruktur (Alter, Abstand...) abgesehen. Da bin ich auch lokalpolitisch bei den Grünen etwas engagiert - denen musste ich erstmal erlären das ich einen alten Jeep besitze :D


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