Thema:
Re:zweites Rechenbeispiel flat
Autor: hellbringer
Datum:08.11.22 12:53
Antwort auf:zweites Rechenbeispiel von Nitschi

>Du hast erwähnt, dass dein mittlerweile 12 Jahre altes Auto ca. 20.000 EUR gekostet hat, richtig?
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>Ganz grob inflationsbereinigt (und in diesem Fall habe ich sogar die absurde Inflation der letzten 12 Monate NICHT berücksichtigt!!) wären das in heutigem Geld in etwa 25.000 EUR.


Ja, es war zugegeben auch ein unvernünftiger Kauf.

>Gerade in Österreich und beim Privatleasing wird sehr oft mit einer Eigenleistung kalkuliert. Sagen wir mal die Hälfte von diesen 25.000 EUR, die dein Auto auf heute hochgerechnet gekostet hat, also 12.500 EUR.
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>Damit komme ich bei diesem Auto für knapp 46k EUR [https://www.dasweltauto.at/vehicle/16649842?ngxNavigationUrl=%2Fs%2Fskoda%2Fskoda-octavia-combi%3FminPowerPs%3D125%26fromInitialRegistrationYear%3D2019%26minPrice%3D40000] auf eine Leasingrate von 411 EUR.
>
>Die Versicherung (Vollkasko) kostet ab ca. 135 EUR pro Monat, sind also gesamt ca. 546 EUR pro Monat zuzüglich Treibstoff + Wartung, summa summarum also in etwa 690 EUR pro Monat.


Aber die Anzahlung muss man ja auch mal haben und bei den Kosten dazu rechnen.

Dann kommen noch eventuell andere Kosten dazu wie Parkplatz, diverse Reparaturen, etc. Man kann ja nicht immer vom Idealfall ausgehen.

>Und nicht vergessen: jetzt sind von den 25.000 EUR noch 12.500 übrig, die man entweder ansparen oder  investieren kann (das kann immerhin ohne großen Extraaufwand, wie unternehmerisches Handeln, bis zu 75 EUR zusätzlichen Ertrag pro Monat bringen, je nachdem wie risikofreudig/avers man ist).

Ist halt auch mehr eine Wette als eine Sicherheit. Wenns blöd läuft, ist genau dann, wenn man dieses Geld bräuchte, eine Wirtschaftskrise oder irgendwas anderes, und der Wert im Keller. Man kann das Geld natürlich aufs Sparbuch legen, mit 0,1% Zinsen oder was auch immer man dafür bekommt. Wird das Geld durch die Inflation sogar weniger wert.

>Grobe Daten aus 2019 (eine Online-Umfrage, also mittelmäßig belastbar, aber mal als Indikator) besagen, dass in Ö etwa ein Drittel der befragten Haushalte ein Haushaltseinkommen von 2.500 bis 3.750 EUR netto zur Verfügung hat. 21% der befragten Haushalte haben sogar mehr als 3.751 EUR netto zur Verfügung. Da sind Kosten für ein Familienfahrzeug iHv 690 EUR durchaus tragbar (WENN es einem das Wert ist natürlich! da ist dir eine andere Meinung/Einstellung ganz unbenommen).

Aber viele Haushalte mit hohem Einkommen haben auch mehr als ein Auto. Also im Endeffekt muss man da wieder 2+ Autos für das Geld rechnen.

>PS: Ich stimme dir grundsätzlich zu: viel zu viele Leute geben viel zu viel für ein Auto aus. Gesellschaftliche Krankheit. ;)

So wie eigentlich alles, in das man Emotionen projiziert. Aber wenn jemand ein Smartphone für 2.000 Euro kauft, dann mag das zwar verrückt erscheinen, aber die finanzielle Belastung und das Risiko ist halt immer noch einfacher wegzustecken als bei einem 50.000 Euro Auto. Im Worst Case kommt man in einen blöden Unfall, das Auto ist Schrott und die Versicherung steigt wegen irgendeiner Klausel aus.


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