Thema:
Re:Wie geht ihr mit “schwierigem” Kinderbesuch um? flat
Autor: Joschi
Datum:06.11.22 11:14
Antwort auf:Re:Wie geht ihr mit “schwierigem” Kinderbesuch um? von Donpachi

>Was wurde aus dem guten, alten "Dein Haus, Deine Regeln"?
>
>Kleine, wilde Jungs brauchen Ansagen. Ruhig, aber sehr bestimmt.
>Wirkt Wunder, wenn eine für das Kind aussenstehende Person mal was sagt.
>Hat zumindest bei uns sehr geholfen, haben auch ein Nachbarskind, dass immer den Affentanz bei uns probt.


So ist es. Und zwar nicht nur zuhause. War auch mit nem fremden Kind unterwegs auf dem Rad und dieses hat einfach aus Spaß einen Passanten beschimpft. Bin sofort angehalten und hab die Grenze gesetzt ohne auch nur eine Sekunde abzuwarten, ob was vom Vater kommt.

Diese Idee, das nur die eigenen Eltern einem Kind Grenzen setzen dürfen, ist für niemanden hilfreich. Wie soll ein Kind was lernen, wenn es kein Feedback bekommt? Und wenn man sich hier schon über 3 Frames Emu-Latenz aufregt, was sind dann Sekunden der einander stumm fragenden bloß nicht anecken wollenen Gesichtsausdrücke unter unsicheren Eltern? Das sagt nur: weitermachen mit dem Unsinn bis irgendwann doch mal was kommt. Und Besuchsverbot ist auch ein Feedback, siehe Waldmeister. Wenn Kinder wissen, dass es sowas gibt, lassen sie es meist auch nicht soweit kommen.

Aber das sagt sich so leicht, wenn Feedback für ein Kind schnell als existenzbedrohende Kritik am Selbstverwirklichungs-Projekt Mini-Me++ von Elternteilen aufgefasst wird. Und dann noch die Freundin der eigenen Happy-Life-happy-Wife-Challenge.

Davon sollte man sich nicht beeindrucken lassen. Aus Fürsorgepflicht zum Wohle des Kindes. Aber auch aus eigenem Interesse. Ich möchte nicht, das meine Sachen kaputt gehen. Da muss ich doch gar nix weiter begründen. Und wenn sowas nicht aus versehen passiert beim Spiel sondern absichtlich, ist Ende Gelände.


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