Thema:
Re:Ekelhafte Diskussion flat
Autor: Zinkhal
Datum:03.11.22 15:03
Antwort auf:Ekelhafte Diskussion von Atlan

Es ist doch eher so, dass Falschparker etc., die ebenfalls Einsätze behindert, im Nachgang nur schwerlich ermittelt werden können. Die Einsatztruppen haben während des Einsatzes wohl kaum die Zeit sich die Kennzeichen aller zu notieren, die aufgrund von persönlichem Fehlverhaltens einen Einsatz blockieren. Ich finde den Falschparker in diesem Zusammenhang genauso schuldig wie den Klimaaktivisten, der auf der Straße klebt. Das Problem der Klimaaktivisten ist jetzt einfach, dass deren Personalien vorliegen. Und wenn das Einsatzteam belegen kann, dass die schnellste Route blockiert war, ist auch der kausale Zusammenhang gegeben. Wenn ich der Radfahrer gewesen wäre, hätte ich es schon ganz dufte gefunden, wenn mir 7 Minuten früher geholfen worden wäre. Wenn nur im entferntesten eine Möglichkeit bestand, dass sich diese paar Minuten positiv auf den Verlauf auswirken, sollte dieses Recht einem jeden zugestanden werden. Wer dies durch persönliches Fehlverhalten verhindert, macht sich schuldig. Und dabei ist es wie gesagt egal, ob es ein Falschparker oder Aktivist ist.



>Täglich werden in Deutschland unzählige Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr verletzt oder sterben, täglich kommen unzählige Rettungswagen zu spät, weil irgendwo jemand pennt, etwas blockiert, zu viele Leute gleichzeitig nach Feierabend zum Sommerschlussverkauf wollen oder irgendwo eine Demo stattfindet. Meist aus noch viel unwichtigeren Gründen als das Klima. So weit, so traurig - aber leider auch normal.
>Zumal sich in fast allen Fällen auch nur schwer ein sicherer kausaler Zusammenhang herstellen lässt:
>Liegt die Hauptursache beim Unfall oder dem Zuspätkommen? Hätte sie wirklich überlebt, wäre der Wagen etwas eher dagewesen? Und hätte sich der Unfall überhaupt ereignet, wenn nicht zuvor in einer langen Kette von Ereignissen etwas anderes nicht verzögert worden wäre? Jeder kennt den Butterfly Effekt.
>Und ist an der Verzögerung die Demo Schuld oder die umweltpolitische Unterlassung, die solch eine Demo überhaupt erst nötig macht, weil es schon jetzt Millionen Klimatote gibt?
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>Aber eigentlich auch egal, denn:
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>Der einzige Grund, warum es diese Nicht-Nachricht überhaupt in die überregionalen Medien schafft, ist der, dass irgendwo in der Ereigniskette eine Klima-Demo steht. Sonst hätten wir niemals von diesem Unfall erfahren, wie von den 100 zeitgleich anderen ja auch nicht. Und sich so das wunderbare Narrativ bespielen lässt "Klimaaktivisten nehmen Tote in Kauf", das nun wieder zigtausende Wutbürger höhnisch in die Kommentarspalten rotzen lässt. Ekelhaft.
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>Ein ganz dickes Pfui daher an Spiegel Online und Co., welche - rein nachrichtentechnisch vollkommen unbegründbar - aus dieser traurigen aber banalen Lokalmeldung ein Topthema machen, sich dessen ganz sicher auch bewusst sind, aber trotzdem fleißig mitmachen beim Culture War und somit selbst Öl ins Feuer gießen - nur für die fucking Auflage. Weil sie genau wissen, dass so ein Artikel von den üblichen Verdächtigen hunderttausendmal geteilt und kommentiert wird.


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