Thema:
Re:Pfui: Katholische Beisetzung flat
Autor: suicuique
Datum:02.11.22 17:13
Antwort auf:Pfui: Katholische Beisetzung von Zinkhal

>Montag vor einer Woche war ich auf der konfessionslosen Beisetzung meiner Patentante. Sehr persönlich und "schön". War wirklich auch sehr emotional.
>
>Letzten Samstag dann auch auf einer katholischen Beisetzung mit Trauergottesdienst gewesen (läuft momentan bei uns...). Meine Fresse, sowas unpersönliches habe ich selten erlebt. Die ganze Zeit wurde gesungen oder gebetet, wo ich mich als Atheist natürlich schön enthalten habe. Gut, wer es mag. Dass es aber in einem Zeitrahmen von einer Stunde nur 5 Minuten gab, die einen persönlichen Bezug zum Beigesetzten hatten, fand ich echt bitter. Vielmehr wurde immer wieder betont, dass wir alle sündigen und nur Gott uns hiervon reinwaschen kann. Das der verstorbene eventuell nicht (nennenswert) gesündigt hatte und ein größtenteils schönes und erfülltes Leben hatte, wurde nur am Rande erwähnt. Die ganze Stimmung empfand ich als sehr negativ. Bei solch einer Veranstaltung Abschied zu nehmen, ist mir echt schwergefallen. Vielleicht sollte man mal mehr das Leben feiern und schöne Erinnerungen aus dieser Zeit teilen, anstatt immer wieder zu betonen wie fehlbar und unrein wir sind, damit das alles schön in den dogmatischen Kontext passt.


Nunja, das muss aber nicht zwangsläufig an der "Konfession der Beisetzung" gelegen haben. Kann auch schlicht daran liegen dass sie nicht entsprechend sorgfältig vorbereitet worden ist. Oder dass der Pfarrer/Pastor unfähig ist.

Ich hatte letztes Jahr mit der Pastorin im Vorfeld ein gut 2 stündiges Gespräch gehabt über meinen verstorbenen Vater. Dann wird auch bei der (in diesem Fall) evangelischen Beisetzung entsprechend viel über den Verstorbenen, sein Leben und seinen Glauben erzählt. Und nur wenig Zeit mit beliebigen Liedern, Lebens- und Religionsweisheiten vertrödelt.

gruß


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