Thema:
Re:vox - Mälzer - zum Schwarzwaldes Hirsch flat
Autor: Phil Gates
Datum:01.11.22 13:52
Antwort auf:Re:vox - Mälzer - zum Schwarzwaldes Hirsch von Nostra8

>>>>Ich bitte, bete eher das das wirklich ernst gemeint ist und nicht nur für die quote.
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>>>Das Thema ist ja nun nicht gerade ein Strassenfeger - das wird schon ehrlich gemeint sein, zumal Mälzer auch ein imho integer Charakter ist.
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>>>Jamie Oliver hatte ein ähnliches Konzept vor 20 Jahren mit "Jamies Kitchen". Da ging es aber um sozial schwache Jugendliche, die er zu Köchen ausbildet - bzw. es versuchte. Alle haben es meiner Erinnerung nach nicht geschafft.
>>>
>>>[https://en.wikipedia.org/wiki/Jamie%27s_Kitchen]
>>>
>>>Greets
>>>Rocco
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>>Das ist eben leider die Crux. Man muss sich auch ein wenig auf seine Leute verlassen können. Bei Jugendlichen aus sehr schwierigen Verhältnissen ist das schon oftmals (nicht immer!) nicht der Fall, die kennen es halt von den Eltern nicht anders. Bei geistig behinderten Menschen ist das nochmals schwieriger, weil man es da mit den verschiedensten Syndromen zu tun hat. Autisten oder Downies können sicherlich in einem Restaurant absolut brauchbare Arbeit leisten. Aber ich würde als Restaurantbetreiber jetzt auch nicht unbedingt Menschen mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung, Paranoide oder Schizophrene in einem Umfeld mit Kundenkontakt und Zugriff auf Messer usw. einsetzen. Und ohne entsprechendes Personal kann man auch Sehbehinderte (Blinde) oder Gehörlose schwerlich in einen normalen Betrieb eingliedern.
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>>Ich kann nur jedem Unternehmer ans Herz legen, sich der Dienste der Praunheimer Werkstätten oder der Diakonie usw. zu bedienen, wenn man was für Menschen mit Behinderungen tun will. Hier werden die Menschen individuell durch geschultes Personal (was es in einem "normalen" Betrieb nun einmal idR nicht gibt) gefördert und angeleitet. Mandanten von uns lassen dort bspw. die Präsentkörbe für die Mitarbeiter zu Weihnachten packen, auch Buchbinder, Schreiner gibt es usw.
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>DAS ist richtig und wichtig! Für Schleswig-Holstein kann ich da die Brücke SH empfehlen: [https://www.bruecke-sh.de/]
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>Gibt mehrere Standorte und wir haben bisher ausschließlich gute bis sehr gute Erfahrungen damit sammeln können!


Wir/die Mandanten auch. Der Sohn einer entfernten Tante von mir war in so einer Einrichtung, bevor er gestorben ist. Machen wir uns nichts vor, auf beiden Seiten führt es zu Frust, wenn der Betrieb nicht 100% auf Mitarbeiter mit Behinderungen ausgelegt ist (was abgesehen dieser gemeinnützigen Organisationen vermutlich nirgends der Fall ist). Dieses Restaurant im Schwarzwald ist ja eine nette Idee, aber es gibt nicht umsonst Heilpädagogen, die behinderte Menschen mit ihren Bedürfnissen abholen. Die gibt's in keinem regulären Unternehmen. Wichtig ist, dass die Menschen das Gefühl bekommen, dass sie gebraucht werden und etwas sinnvolles tun. Und das ist in spezialisierten Einrichtungen eben eher der Fall als in einem Betrieb, der jetzt mal beschließt ein paar Behinderte einzustellen.


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