Thema:
Re:zur Ideologiedebatte eine Frage flat
Autor: Telemesse
Datum:31.10.22 13:40
Antwort auf:zur Ideologiedebatte eine Frage von Joschi

>Was ist eigentlich ideologischer? Eine Technologie abzuschaffen, die in einem Katastrophenfall (für den es konkrete Beispiele gab) ganze Landstriche unbewohnbar macht und gewisse Orte auf Jahrtausende verseucht und vor diesem Argument die Vorteile hinsichtlich CO2 Verbrauch und Kurzfristigen Energiepreiseffekten zu vernachlässigen? Oder an dieser Technologie aufgrund dieser Vorteile festhalten zu wollen und in einer Situation in der andere Staatenführer Anschläge auf kritische Infrastrukturen durchführen die ganzen Risiken auszublenden?

Ideologisch ist zum Beispiel wenn man die Risiken der lokalen Kernkraftwerke ständig bewußt überdramatisiert und dabei völlig ignoriert das in unseren direkten Nachbarländern derzeit etwa 80 Kernkraftwerke existieren und auch noch eine ganze Weile existieren werden. Die Risikoreduzierung durch das Abschalten der verbleibenden 3 AKWs hierzulande ist demnach äußerst marginal.
Ideologisch ist eben auch wenn man diese äußerst überschaubare Risikominimierung erkauft mit realen und akuten Gefahren für die Sicherheit der Energieversorgung und einem massiven Anstieg des Co2 Ausstoßes durch Kohle- und Ölverstromung und mit ebenfalls damit einhergehender Verteuerung der Energiekosten.

Ideologisch wäre aber auch zu sagen wir lassen die AKWs auf unbestimmte Zeit weiterlaufen und den Ausbau der Erneuerbaren auf die lange Bank zu schieben.

Pragmatisch wäre dagegen die ohnehin vorhandenen, bezahlten und einsatzbereiten AKWs für einen Zeitraum von vielleicht 2-3 Jahren weiterlaufen zu lassen und in der Zeit alles daran zu setzen Erneuerbare, Speichermöglichkeiten und Infrastruktur auszubauen sowie verläßliche und bezahlbare Lieferquellen und Infrastruktur für benötigte Ressourcen zu schaffen. Also ganz simpel um sich einfach etwas Zeit zu erkaufen den ganzen aktuellen Schlamassel hier auf die Reihe zu kriegen.


< antworten >