Thema:
Kommentar: Das Märchen vom Primärenergieverbrauch flat
Autor: ChRoM
Datum:31.10.22 12:20
Antwort auf:Umwelt, Bewusstsein, Klima: Wir sind am Arsch #2 von Bandit

[https://www.klimareporter.de/strom/die-maerchenerzaehlung-mit-dem-primaerenergieverbrauch]

Grad über diesen nicht unspannenden Kommentar gestoßen, der mich wie die ganze Debatte etwas ratlos zurücklässt. Der Anteil der Erneuerbaren läge laut Text zwar tatsächlich erst bei 16 Prozent, aber das sei anders als vielfach behauptet kein Problem, weil mit den Erneuerbaren auch der Primärenergiebedarf sinkt. Weil da heute die Umwandlungsverluste drin sind, die bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehen.

Der Artikel lässt mich wie gesagt ratlos zurück, wie wo vieles in der Debatte. Als Laie ist es unfassbar schwer, da durchzublicken. Der eine Experte sagt: "Geht nicht". Der nächste: "Geht doch!" Und am Ende darf ich mir aussuchen, was ich lieber hätte und das dann als meine Wahrheit anehmen?

Das Gschmäckle beim obigen Artikel IMO: Er wirft den Kritikern vor, die Energiewende absichtlich mit falschen Zahlen zu diskreditieren, lässt aber selber wichtige Fakten unterm Tich fallen. Eine Stromversorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren funktioniert nur mit Speicher. Just die unvermeidbaren Umwandlungsverluste beim Speichern von Strom aus Erneuerbaren lässt der Text aber unerwähnt. Entweder aus Ahnungslosigkeit, was schlimm wäre für ein Fachportal, oder aus Manipulationsabsicht, was noch schlimmer wäre.

Was ich in dem Zusammenhang auch auffällig finde: Enerseits setzen wir auf E-Autos statt Wasserstoff, weil es heißt, beim Wasserstoff gibt es zu viele Umwandlungsverluste. Gleichzeitig wird Wasserstoff aber als Lösung für die Speicherthematik ins Spiel gebracht. Wir fahren also nicht mit Wasserstoff, weil zu uneffektiv, konvertieren aber Strom zu Gas und wieder zurück zu Strom mit 50 Prozent und mehr Umwandlungsverlust? Das erschließt sich mir alles nicht.

/Ende der unsortierten Gedanken. Danke für das Gespräch ;-)


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