Thema:
Re:Dürfte doch jetzt erst richtig hochgehen flat
Autor: ChRoM
Datum:28.10.22 11:52
Antwort auf:Re:Dürfte doch jetzt erst richtig hochgehen von 2d2d2d

>Die Nachfrage nach Energie ist ziemlich statisch. Klar kann ich ein paar Grad kälter schalten, aber ich habe keine Möglichkeit auf Energie zu verzichten, weil die mir zu teuer ist. Deshalb bringt da eine Zinserhöhung gar nichts - die Nachfrage bleibt gleich hoch und das Angebot gleich niedrig.

Energie macht aber nur einen Teil der aktuellen Inflation aus. Die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) liegt in D aktuell bei 5 Prozent, das ist auch weit über EZB-Ziel.

>Wie gesagt die Nachfrage ist statisch - ich fahre nicht 2 mal zur Arbeit, weil ich vom Staat Unterstützung bei den Energiepreisen erhalte.

Würde ich nicht so simplifiziert sehen, aber eigentlich wollte ich auf was anderes raus. In Ö gab es 500 Euro pro Erwachsener und 250 Euro pro Kind bar auf die Kralle, nicht zweckgebunden. Natürlich ist das vielfach in den Konsum geflossen, was halt kontraproduktiv ist, wenn es einen Angebotsmangel gibt, sei es jetzt wegen Lieferverzögerungen aus China oder Ernteausfällen aus der Ukraine.

>Wäre das Gelddrucken der Grund dafür dass die Preise steigen, müssten alle Preise steigen. Tun sie aber nicht: Dienstleistungen 3,2%, Energie 51,8% (Stand 09/22)

Wäre die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Kriegs der Grund für die Inflation, hätte sie nicht im Herbst 2021 schon angezogen. Hier die Kurve für Ö:
[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/288914/umfrage/inflationsrate-in-oesterreich-nach-monaten/]

Sept 21 3,3
Okt 21 3,7
Nov 21 4,3
Dez 21 4,3
Jan 22 5,0
Feb 22 5,8

Das hatte alles noch nichts mit der Energiekrise durch den Krieg zu tun. Das ist die Rückkehr der Nachfrage nach Pandemieende, bei verknapptem Angebot. Energie kommt jetzt halt noch obendrauf.


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