Thema:
Re:Hafen Piräus: Erfahrungen mit COSCO / China flat
Autor: chifan
Datum:25.10.22 15:19
Antwort auf:Re:Hafen Piräus: Erfahrungen mit COSCO / China von Kilian

>>>Kurzfristige Benefits, langfristige Risiken…
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>>Unabhängig von den Risiken gibt es aber auch langfristige Benefits :-)
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>Jein. Es gibt zwar die Möglichkeit dafür, aber wenn China soviel Kontrolle hat, können sich die Dinge auch sehr schnell wieder zu Ungunsten von Piräus ändern.
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>Gerade was die Beteiligung am Frachtterminal in Hamburg angeht, geht damit ja die Übereinkunft einher, dass Hamburg dann mehr Abwicklung chinesischer Güter bekommt als bisher. Dass muss nicht nur zu Lasten Rotterdams und Antwerpens gehen (wo die Chinesen auch beteiligt sind), sondern kann genauso gut Piräus treffen.
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>So oder so: Eine so starke Abhängigkeit von China ist absolut ungut, wenn es um die Sicherheit Europas geht. Das hat der Artikel ja auch gut deutlich gemacht. Insofern bleibe ich dabei: Für etwas mehr wirtschaftliche Sicherheit sollte sich spätestens nach der Lektion mit Russland Europa nicht mehr so blank machen. Der Einstieg der Chinesen ist ja nicht der einzige Weg, Hamburg wettbewerbsfähig zu halten - nur der leichteste bzw. günstigste. Aber es ist höchste Ueit, in solchen Fällen nicht mehr den einfachsten Weg zu gehen, wenn er mit solch fundamentalen Risiken verbunden ist.


Aktuell kommt 1/3 des Containerverkehrs des Hamburger Hafens aus China (die USA liegen auf Platz 2 mit irgendwas um 7,x Prozent). Die Abhängigkeiten von denen du schreibst bestehen doch schon längst. Diese zu lösen ist auf Grund der Lage der Produktionsstätten schon komplett utopisch, da müssten wir das Rad der Globalisierung gehörig zurückdrehen.

Der Löwenanteil der heutigen Güterströme über Hamburg kommt aus bzw. geht nach Asien. Etwa ein Drittel des seeseitigen Containerverkehrs wird über die chinesischen Häfen (inkl. Hongkong) abgewickelt. Damit ist China mit rund 2,6 Millionen TEU der wichtigste Handelspartner Hamburgs, vor den U.S.A. (0,58 Mio. TEU) und Singapur (0,40 Mio. TEU). An vierter, fünfter und siebter Stelle stehen mit Russland (0,40 Mio. TEU), Schweden (0,30 Mio. TEU) und Finnland (0,24 Mio. TEU) Handelspartner aus dem Ostseeraum, was die Bedeutung Hamburgs als Transhipment-Hafen unterstreicht.

[https://www.ihk.de/hamburg/produktmarken/interessenvertretung/verkehr/hafen/hafen-hamburg-1153434]


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