Thema:
Re:Dietrich Mateschitz ist tot. flat
Autor: token
Datum:24.10.22 11:20
Antwort auf:Re:Dietrich Mateschitz ist tot. von Telemesse

>Erstmal war es mir völlig neu das Energy Drinks jetzt offiziell unter die Drogendefinition fallen aber selbst wenn jetzt jeder anfängt das für sich selbst zu definieren ist eine Abgabenregulierung nach meiner Kenntnis nicht Aufgabe von Herstellern sondern des Gesetzgebers. Denn mittlerweile dürfte es nahezu unmöglich sein ein Produkt zu verkaufen das die selbst erdachten Moral- und Ethikansprüche der "Bitte schützt mich vor allem Unheil der Welt" Klientel erfüllt.

Deswegen ist es ja so bemerkenswert dass hier Supermärkte von sich aus reagiert haben, während der Gesetzgeber weiter pennt. Dass diese Unternehmen also gecheckt haben was bei ihnen abgeht, und entsprechend aus diesem Verantwortungsbewusstsein heraus auf Umsätze verzichten dürfte einmalig sein.

Ich bin btw auch nicht für Verbote sondern für Aufklärung und transparente Deklarationen darüber was man da verkauft. Dass gewisse Suchtformen zwar durchaus bekannt sind, von Konzernen instrumentalisiert werden, aber dennoch vom Gesetzgeber verschlafen werden, ist ja keine breaking news. Als im Forum populäres Beispiel etwa Spielsucht und Gebrauch von Lootboxen seitens der Konzerne, und auch da die bevorzugten Zielgruppen, und eben was das für Umsatzoasen darstellen wenn man damit durch kommt.

Zumindest auch dir sollte die Koffeinsucht bekannt sein. Und wie sie funktioniert.

Diese Sachen werden dann nachträglich und mühsam vom Verbraucherschutz rückgedreht, auch mit Maßnahmen. Eine aktuell stattfindende Entwicklung bei Lebensmitteln ist etwa Nutriscore, eine andere Sucht über die nicht vernünftig aufgeklärt wird, Zuckersucht. Auch hier treffen Konzerne bewusste Entscheidungen zur Instrumentalisierung von solchen Süchten hinsichtlich Gewinnmaximierung, teils müssen sie auch auf andere Konzerne reagieren um konkurrenzfähig zu bleiben.

Weniger bekannte und weichere Suchtformen und wie Konzerne hinsichtlich Gewinnmaximierung drauf scheißen was sie mit den Körpern ihrer Konsumenten anrichten und wo dann irrsinnige Gesundheitskosten entstehen sind natürlich ein hochkomplexes Thema wenn es darum geht, wie Gesellschaft mit sowas umgehen sollte.
Aber Transparenz und Aufklärung sollten ja wohl gesetzt sein, und selbst da haben wir noch massiv Luft nach oben.

>Darüber hinaus ist Red Bull ja nicht der einzige Energy Drink auf dem Markt und das Zeug das von den Jugendlichen "Literweise" gesoffen wird dürften wohl eher die Billigeigenmarken der Discounter sein. Aber sicherlich ist hierfür auch Mateschitz alleine verantwortlich.
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Es ging um die Frage wie Mateschitz mit diesem Geschäft so erfolgreich werden konnte. Dass es ein Suchtmittel ist, ist dabei meiner Meinung nach, neben dem cleveren Marketing, ein wichtiges Schlüsselelement.

>>Wer mal die Extrapolation dieses Geschäfts sehen möchte, einfach mal den Umgang damit im Asienurlaub checken. Die Regale sind meterweit gefüllt von diesem Gesöff, am leckeren Geschmack liegt das sicher nicht, der Erfolg kommt auch daher dass die Lück komplett darin versuchten und ohne ihren Shot nicht mal mehr auf Normaltemperatur kommen.
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>Die Konsumgewohnheiten der Asiaten sind mich nicht geläufig. Aufgrund meiner Teenagertochter habe ich jedoch häufigen Kontakt zu hiesigen Teenies und da habe ich jetzt noch keinen getroffen der sich mit Red Bull "versuchtet". Da ist klassischer Alk ein weitaus größeres Problem.


Natürlich ist Alk das größere Problem. Das legitimiert aber nicht was diese Konzerne gezielt mit ihren jugendlichen Zielgruppen veranstalten.


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